Der Schmied
Datum: 06.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
im Gasthaus verbringen, was wir sofort ablehnten, denn er war so etwas wie ein guter Freund des Hauses. Wir baten ihn doch bei uns zu bleiben, was er dankend annahm. Er würde in der Werkstatt schlafen. Damit Rea und er eine Möglichkeit hatten sich alleine miteinander zu unterhalten, beschloss ich Kasi zu besuchen. Ich sagte es Alia mit einem Augenzwinkern, das sie sofort verstand. Wenn sie auch nicht sprechen konnte, so konnte sie sehr gut sehen und hören. Eine halbe Stunde später verließen wir die beiden mit unserer Tochter. Wir hielten uns recht lange bei Kasi auf. Die beiden sollten viel Zeit haben, sich kennenzulernen. Als es schon dunkel wurde, verabschiedeten wir uns wieder und gingen langsam nach Hause. Die Nacht war klar und so wanderten wir unter dem Himmelszelt dahin. Irgendwo heulte ein Wolf seine Freiheit in die Nacht. Schweigend und Hand in Hand kamen wir an. Das Haus lag ruhig und dunkel vor uns, als sei es ausgestorben. Als wir eintraten, dachten wir zuerst es wäre niemand da, doch nur Sekunden später stöhnte eine mir sehr gut bekannte Stimme hell und gedämpft entgegen. Ich sah Alia an und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Das Rea keine Frau vieler Worte war, war uns bekannt, aber das sie so schnell sein konnte, hätten wir nicht gedacht. Alia und ich setzten uns ruhig an den Tisch und warteten ab. Das Stöhnen wurde lauter und von einer tiefen Männerstimme begleitet, die wir aber nicht verstehen konnten. Es klang aber sehr zufrieden, was die Hauptsache ...
war. Geraume Zeit später wurde es lauter und wilder, bis es seinen Höhepunkt erreichte, in der beide aufschrien. Nur Sekunden später brach es ab. Von dem Krach verängstigt begann nun unsere Tochter zu schreien an. Ein kurzes Gepolter ertönte und dann war plötzlich, wie abgeschnitten, nichts mehr zu hören. Ich hätte fast laut gelacht als die beiden vollkommen zerzaust und aufgelöst aus dem Raum kamen. Wobei es eigentlich nicht Rea war, die mich so belustigte, sondern Rikan. So hatte ich ihn noch nie gesehen. Ein solch stämmiger Kerl, der schon so viele Schlachten geschlagen hatte, kam mit hochrotem Kopf geradezu heraus geschlichen. Er verhielt sich geradezu, wie ein kleiner Junge den man bei einer großen Dummheit erwischt hatte. Um es für ihn nicht noch peinlicher werden zu lassen, baten wir ihn an den Tisch, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Allerdings hatte Alia den ganzen weiteren Abend ein hintergründiges Lächeln im Gesicht, das wie eingebrannt nicht mehr verschwand. Selbst Rea war es zuerst etwas unangenehm, doch konnte sie in unseren Gesichtern kein Missfallen entdecken und so entspannte sie sich schnell. Als wir zu Bett gingen, verzog sich Rikan in die Schmiede und es wurde ruhig. In der Nacht meinte ich etwas zu hören, konnte mich aber auch getäuscht haben. Vielleicht war es auch nur ein Traum gewesen. Am nächsten Tag verließ uns Rikan wieder. Rea ging noch mit ihm nach draußen, und als sie sich sicher waren, dass wir sie nicht mehr sehen konnten, küssten sie sich kurz ...