Der Schmied
Datum: 06.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
aber leidenschaftlich. Alia war viel zu neugierig um es sich entgehen zu lassen. Sie wollte unbedingt herausbekommen, ob da etwas zwischen den beiden war. Mehr war als die reine Befriedigung. Jetzt war es auf alle Fälle sicher. Nur Tage später war Rikan unter einem Vorwand wieder da. Rea und er gingen lange spazieren und kamen mit einigen Tannennadeln im Haar wieder. Am Abend wollte Rikan mich alleine sprechen. Ich wusste innerlich, was er wollte, machte mir aber ein diebisches Vergnügen daraus ihn herumdrucksen zu lassen. Ein Freund großer Worte war er nie gewesen und so kam er einfach nicht auf den Punkt. Als es mir zu lange dauerte, fragte ich ihn einfach, ob er Rea liebe. Ich hörte förmlich den Felsbrocken poltern, der von seinem Herzen auf den Boden fiel. Er nickte allerdings nur einfach. Nu ja, sage ich, das, wenn Rea es genauso sehen würde, stände ihnen nichts im Wege. Wobei ich es nicht zu entscheiden hätte. Wie es jetzt weitergehen würde, wollte ich nur wissen. Er sagte, dass sie beide in sein Haus in der Stadt ziehen wollten und er gut für sie sorgen würde und könnte. Dass dieser Tag kommen würde, wusste ich schon immer, doch gab es mir einen gewaltigen Stich ins Herz. Jetzt ging alles sehr schnell. Schon am nächsten Tag packte Rea ihre wenigen Sachen ein und gegen Mittag verließen uns die beiden. Alia und mir standen die Tränen in den Augen und Rea konnte es auch nicht mehr aufhalten. Jetzt war es an mir, das Geheul zu beenden. Der Abschied sollte schnell ...
vonstattengehen. Wir wünschten ihr alles Gute und ich ermahnte Rikan sie gut zu behandeln. Ich drohte ihm sogar, sonst sein Schwert so zu präparieren, dass es in einem Kampf sofort brechen würde. Allerdings sagte ich es mit einem verkniffenen Lächeln auf den Lippen. Dann war es soweit. Sie gingen, jedoch nicht ohne sich noch ein paar Mal umzudrehen und zu winken. Dann waren sie weg und ließen uns alleine stehen. Es wurde ruhiger im Haus. Nicht das Rea die Lauteste gewesen wäre, aber ihre permanente Anwesenheit fehlte uns beiden. Unsere Tochter versuchte allerdings mit gewaltiger Stimme die Lücke zu schließen, was ihr aber nicht ganz gelang. Doch so manchen Abend, wenn Alia und ich vor dem Kamin saßen, kam uns das Haus irgendwie leer vor. Aber wir gewöhnten uns daran. Unserer Tochter gedieh prächtig. Sie war gesund und munter. Lange überlegten wir uns einen Namen für sie. Auch wenn ihr erstes Lebensjahr noch nicht beendet war. Wir wussten innerlich, dass sie es schaffen würde. Es wollte uns aber nichts einfallen, bis uns der Name Samira in den Sinn kam. Und so nannten wir sie auch. Wir fanden, dass er passte. Sie war wohlgenährt und ihre Haare wuchsen lockig und blond zu einem Wuschelköpfchen. Sie sah so aus, als wenn sie kein Wässerchen trüben könnte, doch sie hatte es faustdick hinter den Ohren. Von einer Sekunde auf die andere konnte sie unausstehlich werden. Dann schrie sie das ganze Haus zusammen. Es war immer der Augenblick, in dem ich mich in die Schmiede zurückzog. Ich war halt ...