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Der Schmied
Datum: 06.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66
durchbrach die Reinheit. Wohlgeformte Brüste ragten mir entgegen, fast zu groß für meinen Geschmack. Ihre Becken waren fraulich breit. Noch seltsamer waren ihre Gesichter. Es war keine auch noch so kleine Regung darin zu erkennen. Vollkommen ausdruckslos und kalt waren ihre Minen. Immer zu zweit nebeneinander kamen sie näher und näher, teilten sich vor mir auf und nur wenige Augenblicke später standen sie um mich herum. Zuerst passierte nichts. Ich staunte nur über die üppigen Maße und musterte jede eingehend. Ich erkannte dabei, dass ihre Farben nicht nur verschieden waren, sondern langsam wechselten. Ohne Vorwarnung, auf ein wohl geheimes Signal hin, stürzten sie sich auf mich. Ein mitgebrachtes Seil wurde ausgerollt und ich wurde verschnürt. Sich zu wehren war bei dieser Übermacht vollkommen sinnlos. Ich versuchte es zwar aber sie waren kräftiger als ich dachte. Eingewickelt wie in einen Kokon hoben sie mich hoch und trugen mich zum Boot. Auf dieselbe geheimnisvolle Art und Weise zuvor fuhren wir zum Schiff zurück. Hier wurde ich an Bord gehoben. Hier angekommen übernahmen noch mehr von ihnen die Beute. Denn so kam ich mir vor. Nicht wie ein Gefangener, sondern eher wie ein geborgenes Stück Strandgut, was etwas Wert zu sein schien. Jetzt hörte ich auch das Lachen deutlicher. Es kam irgendwo aus dem Bauch des Schiffes. Mehrere verschiedene Stimmen waren beteiligt. Es wurde lauter je näher wir der Quelle kamen. Dann ging es unter Deck und eine große Tür wurde lautlos ...
geöffnet. Geblendet von dem plötzlich auf meine Augen einwirkendem Licht konnte ich nicht gleich alles erkennen, doch als die Helligkeit nicht mehr wehtat, konnte ich mich umsehen. Einige wie in flüssiges Silber getauchte Frauen saßen auf weichen Kissen herum, aßen und tranken Dinge, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Mir vollkommen unbekannte saftige Früchte waren zu sehen und Getränke in jeder Farbe in hohen Glaspokalen. Sie saßen um ein erhöhtes Podest, auf dem eine Art Thron stand, der wiederum von einer vollkommen goldenen Frau besetzt war. Einige von ihnen sangen ein süßes Lied, andere unterhielten sich, als wir eintraten. Es wurde sofort ganz ruhig und alle starrten mich an. Ich wurde durch den Raum getragen und vor dem Podest auf weiche Kissen gelegt. Dann drehten sich die Trägerinnen um und stellten sich in einer Reihe an die Bordwand. Mindestens zwanzig neugierige Augenpaare sahen mich an. Nur das Knarren der Spanten war zu hören. Dann setzte ein leises Lachen ein das von vielen Kehlen aufgenommen wurde und sich verstärkte. Die Gesichter der Anwesenden drückten im Gegensatz zu den anderen Freude, wenn nicht sogar Belustigung aus. Hell und freundlich strahlten sie von Wange zu Wange. Sie sprachen in einer Sprache miteinander die ich noch nie gehört hatte. Aber es klang sehr melodisch und schön. Es schien eher ein Lied zu sein, als das gesprochen wurde. Ich versuchte mich verständlich zu machen, doch meine raue, dunkle Stimme passte einfach nicht und zerstörte den ...