Der Schmied
Datum: 06.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
Ereignisse. Als die Sonne langsam über den Horizont kroch und es schlagartig hell wurde, sah ich ein Schiff langsam näher kommen. So etwas Großes auf dem Wasser hatte ich noch nie gesehen. Es hatte breite, geblähte und schneeweiße Segel, die es auf die Insel zutreiben ließ. Als es näher gekommen war, wurden die Segel eingeholt und er Anker fiel schwer in tiefes Wasser. Seltsamerweise sah ich niemanden an Bord. Keine Menschenseele hielt sich darauf auf. Doch irgendwer musste es gesteuert und die Segel geborgen haben. Leicht schaukelnd lag es in der Brandungszone, ohne das sich irgendwas an Deck regte. Ich platzte schier vor Neugierde, konnte aber nicht zum Schiff gelangen. Schwimmen hatte ich nie gelernt und das Wasser war zu tief, um hinüberzuwaten. Ich versuchte es von mehreren Stellen aus doch nur wenige Schritte reichten, dass mir das Wasser bis zum Hals stand. Weiter wagte ich mich nicht. Ab und zu glaubte ich lachende Stimmen zu hören, aber vielleicht hatte ich mich auch einfach nur getäuscht, denn die Brandung erzeugte oft seltsame Klänge. Also blieb mir nichts anders über als ein paar Mal hinüberzurufen. Ich ließ es aber bald bleiben, denn ich bekam keine Antwort, sondern glaubte nur, dass die Stimmen aufhörten, sobald ich auf mich aufmerksam machte. War ich wieder ruhig, dauerte es nicht lange und ich vernahm sie wieder. Achselzucken setzte ich mich wieder auf meinen Beobachtungsposten und wartete auf etwas, was ich nicht wusste, was es sein würde. Es war auch ...
vollkommen bedeutungslos. So verging auch dieser Tag, jedoch wesentlich schneller als sonst. Ich hatte geradezu das Gefühl, das die Zeit rannte und selbst die Sonne schien sich merklich zu bewegen. Die ganze Zeit veränderte sich an dem Schiff nicht das Geringste. Nur ab und zu war das knarren und knacken der Planken zu hören. Als es wieder dunkel war, bewegte sich plötzlich etwas. Mehrere menschliche Wesen liefen ohne erkennbare Absicht über Deck. Ich verfolgte alles mit Interesse, was anderes blieb mir auch gar nicht übrig. Dann sah ich wie ein kleines Beiboot zu Wasser gelassen wurde, in dem mehrere Menschen saßen. Langsam kam es direkt auf mich zu, obwohl es weder Segel noch Ruder hatte. Es trieb aber nicht, sondern wurde auf irgendeine geheimnisvolle Art angetrieben und gesteuert. Kurz bevor das Boot den Strand erreichte, konnte ich langes wehendes Haar erkennen und sehr unterschiedliche Gesichtshelligkeiten. Erst als sie anlegten, konnte ich erkennen, dass es sich um sechs Frauen handelte. Alle waren von der Größe her verschieden, doch ihre Gestalten waren atemberaubend. Jede schien aus meinen Gedanken entsprungen zu sein. Jetzt begriff ich erst, warum sie so unterschiedlich hell oder dunkel waren. Ihre Hautfarben waren vollkommen verschieden. Eine war rot, eine andere blau und wieder eine vollkommen grün. Jede Farbe schien vertreten zu sein. Jede hatte eine Fackel entzündet. Sie waren vollkommen unbekleidet und kamen auf mich zu. Ihre Haut war glatt und seidig, kein Härchen ...