Der Schmied
Datum: 06.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
lange. Sie sahen so friedlich und ruhig aus, wenn sie nebeneinander so dalagen. Ihre Gesichter umrahmt von Haar, war von solchem Liebreiz, wie man es kaum beschreiben konnte. Manchmal streichelte ich beide leicht übers Haar, ohne sie zu wecken. Mit großer Vorsicht ging ich dann zu Bett, um sie nicht zu stören. Manchmal murmelten sie dann etwas vor sich hin aber ich konnte nie verstehen, was es war. Nur schien es etwas Angenehmes zu sein. Jedenfalls sage mir das ihre friedlichen Gesichtsausdrücke. Wenn ich dann zu Bett gegangen war, stützte ich mich noch einen Augenblick auf meine Ellenbogen und sah sie noch einen weiteren Moment an. Dieses war der letzte Eindruck, den ich sah, wenn ich das Licht löschte und mir in meinen Schlaf folgte. Meistens träumte ich nichts, nur selten konnte ich mich dann dran erinnern. Doch diesmal war es anders. Kapitel 10 Ein Traum Ich tauchte in eine mir unbekannte Welt. Weit und ungetrübt war die Sicht ins Unendliche. Wasser so weit das Auge sah verlor sich am Horizont. Ein Rauschen von sich brechenden Wellen war um mich herum. Wohlig warme Sonne ließ die Luft erwärmen und feiner Sand war unter den Füßen zu spüren. Ein Gefühl der Freiheit, aber auch eines der Einsamkeit überkam mich. Ich stand auf einer kleinen, kahlen Insel. Nur wenig Grün war darauf und beschränkte sich auf ein paar niedrige, verkrüppelte Büsche. Sonst war nichts zu sehen. Die Insel hatte vielleicht einen Umfang, den man in einer halben Stunde umrunden konnte. Ich war ...
vollkommen alleine. Außer einigen Vögeln, die sich von den warmen Winden tragen ließen, waren nur einige kleine Insekten zu sehen, die ab und zu um meinen Kopf schwirrten oder sich träge über den Sand bewegten. Sonst regte sich nichts. Wie ich hierher gekommen war oder was ich hier sollte, war mir vollkommen unbekannt. So ging ich einmal gemächlich um das Eiland und hoffte etwas zu entdecken, was es vielleicht nur aus der Nähe zu sehen gab. Doch es gab nichts, was meiner Aufmerksamkeit lohnte. Öde und einsam lag die Insel in der See. Als ich einmal herum war, setzte ich mich in den Sand und schaute in die Wellen. Hunger oder gar Durst verspürte ich nicht, was mir aber nicht seltsam vorkam, sondern eher keine Bedeutung hatte. Tun konnte ich sowieso nichts und so saß ich Stunde um Stunde im Sand und starrte in die blaue See. Die Sonne ging bald behutsam unter und schickte ihre letzten hellen Strahlen zu mir. In der Dunkelheit leuchteten die Sterne so hell, wie ich es nie zuvor gesehen hatte. Nicht einen von ihnen konnte ich wiedererkennen, kein bekanntes Tierkreiszeichen war zu entdecken. Ab und zu dachte ich Lichter über dem Wasser zu sehen, aber ich konnte mich auch getäuscht haben. Sie verschwanden sofort, wenn ich sie erblickte. Ich konnte nicht einmal sagen, ob sie wirklich weit weg waren oder nah vor meiner Nase herumtanzten. Ich griff öfters nach ihnen, ließ es aber bald bleiben, denn es brachte keinen Erfolg. Die Lichtpunkte waren nicht zu fangen. So verging die Nacht ohne ...