1. Der Schmied


    Datum: 06.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    setzte mich erst einmal hin. Wie lange hatte ich diesen Moment herbeigesehnt und nun hatte ich Angst, Angst vor dem, was mich erwarten würde. Doch die Sehnsucht verdrängte die Angst. Mit festem Schritt erreichte ich das Tal und wanderte in Richtung Dorf. Als ich die ersten Häuser passierte, sahen die Menschen mich an, erkannten mich und grüßten ehrfürchtig. Früher war ich einfach der Schmied gewesen. Ein nicht unwichtiger aber doch normaler Bürger des Dorfes. Doch jetzt hatte ich den Eindruck, dass etwas passiert sein musste. Die Menschen waren anders zu mir. Ich nahm es zwar wahr, allerdings war mein Blick fest auf sein Ziel gerichtet. Nach Hause! Die letzten Schritte rannte ich zum Haus. Stieß die Tür auf und stand darin. Es war niemand da. Der Geruch des Hauses stieg mir in die Nase und sagte mir das ich Zuhause war. Auch auf mein Rufen hin kam niemand. Es wirkte wie ausgestorben, allerdings sagte die Wärme des Herdes und die Lebensmittel die vorhanden waren, dass es nicht unbewohnt war. Irgendwer war also noch da, der das Haus bewohnte. Also ging ich in die Schmiede und richtete mich erst einmal ein. Das Säckchen versteckte ich unter dem Kopfkissen. Ich hatte nicht ein einziges Mal hineingeschaut. Es war nur sehr schwer. Dann tat mein Herz einen Sprung. Ich sah durch das Fenster Alia kommen. Sie schien noch nicht zu wissen, dass ich wieder da war. Mit ihrem gewohnt festen Schritt und ihrer geraden Haltung kam sie von hinten zum Haus. Ich verhielt mich ganz still und ...
     wartete. Die Haustür wurde geöffnet und wieder geschlossen. Dann hörte ich sie irgendetwas tun. Es hörte sich so an, als wenn sie das Essen vorbereitete. Ich hörte einen Topf klappern. Leise schlich ich zur Tür des Wohnhauses, öffnete sie geräuschlos und genoss ihren Anblick. Ich hatte richtig geraten. Sie stand am Herd und war dabei Gemüse zu putzen und klein zu schneiden. Ihre wunderschöne Figur hatte sich nicht verändert, soweit ich sehen konnte. Plötzlich stand sie steif da, als wenn sie etwas bemerkt hatte. Vielleicht merkte sie das sie beobachtet wurde so wie man es ab und zu fühlte. Das Messer in ihrer Hand fiel zu Boden und sie drehte sich langsam um. Ihre Augen weiteten sich, als sie mich sah. Dann war kein halten mehr. Sie stürmte auf mich zu, umarmte mich und drückte mir fast die Luft ab. Unsere Lippen fanden sich und wollten nicht mehr voneinander lassen. Ihr Geruch, ihr Körper, ihr Geschmack. Hätte jetzt ein Blitz uns getroffen, wir hätten es nicht wahrgenommen. Selbst wenn die Welt untergegangen wäre, wir wären die letzten gewesen die es bemerkt hätten. Ich kann nicht sagen, wie lange wir so da standen, doch plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Rea kam herein gestürmt. So hatte ich sie noch nie gesehen. So aufgebracht und nervös. Sie sah uns und flog uns förmlich entgegen. Beide wurden wir gleichzeitig umarmt und ich bekam sogar Küsse auf die Wangen und einen sogar auf den Mund. Als wir uns wieder beruhigt hatten, frage ich nach Barbara. Schweigen stand im Raum. ...
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