Der Schmied
Datum: 06.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
Teppiche hingen an den Wänden und zeigten Dinge und Muster, von denen ich nichts verstand. Seltsame Tiere waren darauf zu sehen. Eines hatte einen abnorm langen Hals und Beine mit einem Fell, das an ein Netz erinnerte, nur nicht so gleichförmig. Dazu war es gelb! Ich nahm an das es ein Fabelwesen sein musste. So etwas konnte es nicht geben. Dazu noch jede Menge andere Tiere und Menschen. Sogar ganz schwarze Menschen waren darunter. Der, welcher diese Teppiche hergestellt hatte, musste entweder dumm oder wahnsinnig gewesen sein. Mit immer größerem Staunen gingen wir weiter, bis in einen noch größeren Raum, in dem auf der anderen Seite mein Herr auf einem übergroßen Stuhl saß. Er hatte inzwischen seinen Waffenrock durch eine prachtvolle Bekleidung ersetzt. Würdevoll saß er da und unterhielt sich mit ein paar Leuten, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Alles war sehr ruhig und gelassen. Dann entdeckte ich über ihm an der Wand mein Schwert, das unter dem Harnisch befestigt war. Irgendwie passte es nicht recht in den prachtvollen Raum aber es erfüllte mich trotzdem mit Stolz. Nach einiger Zeit wandte er sich zu mir und ließ mich vortreten. Er sagte, dass ich jetzt ein freier Mensch sei, aber sogleich auch zu seinem Gefolge gehören würde und ich jederzeit die Möglichkeit hätte, zu gehen, wohin ich wollte. Außerdem bekäme ich als Dank für die geleisteten Dienste und sein Leben, das er durch meine Waffe und der Panzerung nicht verloren habe ein Haus und eine Werkstatt in der ...
Stadt. Ich lehnte es allerdings dankend ab, was er mit leichtem Unverständnis und Missbilligung akzeptierte. Ich sagte ihm, dass ich in mein Dorf zurückkehren wolle, aber jederzeit für ihn zur Verfügung stehen würde, wenn er meine Dienste in Anspruch nehmen wolle. Allerdings konnte ich mir nicht verkneifen, dass es dann nicht umsonst sein würde. Mit einem Lächeln und einem schweren Säckchen, dass er mir gab, entließ er mich und sagte zum Abschied, dass ich meine Frau von ihm grüßen solle oder wer es auch immer gewesen sei. Sie wäre tapferer gewesen als so manch einer seiner Soldaten in Angesicht der Schlacht, die ihr bevorgestanden hatte. Ich musste selber lächeln, drehte mich um und ging hoch erhobenen Hauptes. Ich verabschiedete mich noch von meinem Freund dem Schmied, packte meine wenigen Sachen und ging. Die Sehnsucht nach meinem Zuhause packte mich immer mehr und trieb mich voran. Tagelang war ich unterwegs. Nicht selten übernachtete ich im Freien und gab den Sternen über mir Namen. Der Schönste von ihnen bekam den Namen Alia. Alia, wie vermisste ich sie. Ihre Nähe hatte ich so lange nicht gespürt. Kapitel 9 Wieder Zuhause Einige Zeit später erhoben sich die majestätischen Berge vor mir und ich wusste, dass es nicht mehr weit war. Nur noch zwei, vielleicht einen Tag und ich wäre Zuhause. Was würde sein, hatte sich viel verändert. Ich konnte nicht einmal genau sagen, wie lange ich weg gewesen war. Die Zeit war vergangen wie im Flug. Als ich am Tal ankam, blieb ich stehen und ...