Beziehungsunfähig 06
Datum: 02.10.2017,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: by1nerWieK1ner
jemand hätte mir Juckpulver in mein T-Shirt geschüttet, ließ langsam nach. „Wollen wir eine Runde schieben?" fragte mich Oui. „Klar, wenn du magst." Warum hätte ich ablehnen sollen. Ein unbekannter Gegner, wie reizvoll. Ich nahm die Triangel und baute die Kugeln auf, während Oui sorgsam ihr Queue einkreidete. Ein wenig viel für meinen Geschmack, aber was soll's. Dann zog sie Ihre dünne Jacke aus; wohl, damit sie beim Spiel weniger behindert werden würde. Das, was Oui unter der Jacke zum Vorschein brachte, hatte ich so noch nie bei ihr gesehen. Es war eine Art Schlauchtop; ihr kurzärmeliges Oberteil schien aus zwei verschiedenen Stoffen zu bestehen. Alles war zwar schwarz, aber von unterschiedlicher Beschaffenheit. Der Bauchbereich schien normal verhüllt; der obere Teil, mit Beginn des Rippenbogens, dagegen war transparent. Hindurch konnte ich ein hochgeschlossenes, weißes Oberteil sehen, welches am Halssaum mit Rüschen verziert war. Und die ziemlich großen Rundungen darunter gewagt zur Geltung brachte. 'Du starrst sie an!' Ruckartig riss ich meinen Blick nach oben. Peinlich, peinlich. Oui grinste mich an, den Kopf leicht schräg gelegt. 'Scheiße, wie peinlich ist das denn? Jetzt bloß nicht rot werden.' Zu spät. Welch ein Fauxpas. Oui ging zum Punkt des Anstoßes. Beugte sich zur Karambolage. „Wer baut, der haut!" Ich konnte gerade noch intervenieren. „Ok." Sie räumte das Feld. Ich will nun die Partie nicht zu ausschweifend erzählen; nur soviel, das sie sich alles Andere als ...
dumm anstellte. Und ich hatte wirklich den Eindruck, dass sie sich echte Mühe gab. Sie war sogar, ziemlich schnell, als Erste mit ihren Kugeln fertig und bemühte sich um die Acht. Ich bemerkte, leicht amüsiert, dass sie ein wenig aufgeregt war. Dieser Umstand half ihr so gar nicht; sie versemmelte die Ein oder Andere gute Chance. So holte ich stetig auf. Bei einem Versuch, die Partie für sich zu entscheiden, ließ sie sich richtig viel Zeit. Sie guckte von vorn, wie die Acht lag. Dann von hinten. Wieder von vorn. Fast hätte ich erwartet, dass sie ihren Zeigefinger anfeuchtet und in die Luft hält, woher der Wind weht. Schließlich schien sie mit sich einig zu sein, was sie tun sollte. Oui beugte sich zum Stoß; musste sich ein wenig nach vorne recken. Und vergrub mit ihrer rechten Brust meine letzte Kugel. Die Zwölf. Weg war sie. Ein grobes Foul. Ich räusperte mich. Oui beachtete mich gar nicht. Stieß. Und scheiterte erneut. „Mist." fasste sie zusammen. „Du hast meine Kugel berührt." sagte ich. „Welche?" fragte sie mit Erstaunen. Ich zeigte auf meine letzte Kugel. „Echt? Hab ich gar nicht bemerkt!" Das sagte sie so überzeugend, dass ich es ihr beinahe abnahm. Aus irgendeinem Grund mochte ich mich nicht darum streiten. „Ich kann mich auch geirrt haben." Oui's Augen blitzen kurz spitzbübisch; ich denke, ich handelte richtig. Ich kürze jetzt hier mal ab: schließlich schaffte ich es, die Partie für mich zu entscheiden. Wir gaben uns, ganz sportlich, die Hände, und räumten das Spielgerät ...