1. Beziehungsunfähig 06


    Datum: 02.10.2017, Kategorien: Erstes Mal Autor: by1nerWieK1ner

    besonders stolz darauf bin, was nun folgt. Also mal überlegen... In den letzten Jahren, seit ihr wisst schon wem, ist nicht all zu viel passiert bei mir. Um der Wahrheit die Ehre zu erweisen: so gut wie nichts. Meine Lehre lief so, wie man es sich vorstellt. Arschbacken zusammen pfitzen und durch. Da es sich um einen rustikalen Beruf in der Metallverarbeitung handelte, war das Umfeld auch entsprechend... ich nenne es mal rüde. Ich hatte es mir zur Angewohnheit gemacht, in den meisten Fällen lieber mein Maul zu halten, als etwas darauf zu riskieren. Nicht, dass ich meinen Mit-Lehrlingen zum Groß körperlich unterlegen gewesen wäre. Aber man weiß ja wie das läuft: Einmal auf dem Kieker, immer auf dem Kieker. Und das wollte ich mir ganz gerne ersparen. Nennt das ruhig feige; im Nachhinein war es die richtige Überlebenslösung gewesen. Ich konnte mein Privatleben, bzw. dessen Nichtexistenz, fast komplett außen vorlassen; mich gab es so gesehen in der Gruppe gar nicht. Bis auf einmal. Bei dieser Gelegenheit wurde ich von einem 'Kollegen' angesprochen, er hätte mich mit einer „ziemlich heißen Schnecke", wie er sich ausdrückte, gesehen. Nach kurzer Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass er mich erstens an dem Disko-Abend in Bekleidung meiner Cousine gesehen haben musste, und zweitens ich genau dieses Detail lieber für mich behalten sollte. Zu viel Ehrlichkeit konnte hier kontraproduktiv ausfallen. So ließ ich ihn in dem Glauben, es wäre meine, und ich zitiere erneut, „Schnitte". Mit ...
     seiner kopfschüttelnden Bemerkung „Ich fass es nich, der fette Ben hat ne Kirsche." war das Ganze dann auch ad acta gelegt. Im Sommer darauf hatte ich mich völlig idiotisch-aussichtslos in die Freundin der Freundin eines Freundes verguckt. Aber so richtig, mit Herzschmerz und dem ganz Pi Pa Po. Nur war das von Anfang an aussichtslos; sie hatte sich zum gleichen Zeitpunkt in jemand Anderes verrannt. Aller Vernunft zum Trotz gab ich meine trottelige Liebelei zu ihr nicht auf. Meine Bemühungen, mich bis dahin als unsichtbar zu manifestieren, waren ebenfalls nicht sonderlich hilfreich. Schmachtend den Tag verbringend und so gut wie jede Mahlzeit verpassend, gelang es mir wenigstens, bei dem Stress ein wenig ab zu nehmen. So schaffte ich es, bei einer Körpergröße von 1,80 Meter, von anfänglich 98 bis Ende der Lehre 78 Kilogramm runter zu kommen. Ich will allerdings niemanden was vormachen: ich hatte immer noch Übergewicht; empfand dies damals aber rückblickend wohl größer, als es tatsächlich war. Ja, sich selbst belügen ist immer noch am einfachsten. Im Sommer darauf, ich war nun im dritten Jahr meiner Lehre, machte ich den Führerschein. Wer jetzt anfängt, wild rum zu rechnen: ich konnte ihn nicht mit 18 machen, da ich ihn mir von meinem wirklich, wirklich nicht üppigen Lehrgeld zusammen sparen musste. Ich konnte und wollte meinen Eltern damit nicht zur Last fallen. Dann noch eine billige Schissenbrede (Anm. Autor: Gut gebrauchtes Auto; älter als zehn Jahre), und schon war ich mir ...
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