1. Beziehungsunfähig 06


    Datum: 02.10.2017, Kategorien: Erstes Mal Autor: by1nerWieK1ner

    blödsinnig versuchte zu kaschieren. Es war halt ein Teil von ihr. Und was da war, muss man auch nicht weg reden. Ganz normal. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße wirkte es möglicherweise auch größer. Kann ich nicht objektiv sagen. Und für eine zweite Meinung ist es nun zu spät. Es fällt mir immer recht schwer, das Aussehen anderer zu beschreiben, wodurch der geneigte Leser mir eventuell nachsehen wird, das ich, sagen wir mal, bekanntere Personen als Vergleich heranziehen muss. Wenn ich Oui's Erscheinungsbild versinnbildlichen darf, würde ich auf eine junge Frau verweisen, welche in letzter Zeit durch ihre Webcam-Aktivitäten auf sich Aufmerksam macht. Einer ihrer Synonyme ist „Jaqlynn", ein anderer ist „PrincessD". Ich will jetzt nicht behaupten, dass sie Zwillinge sein könnten; aber vom Typ her ähneln sie sich. Nur waren damals solche grellen Haarfärbungen noch nicht in Mode. Gott sei dank. Wie dem auch sei; sie war still heute. Ungewohnt still. Normaler Weise würde sie sich jetzt schon mal das Beste Queue reservieren. Und was mir auch gerade auffiel war, dass sie eine neue Frisur hatte. Waren ihre glatten, braunen Haare vorher Schulterlang, so trug sie jetzt einen Pagenschnitt, welcher ihr hübsches Gesicht umrahmte. Stand ihr genauso gut. Ich fand, dass sie schon immer etwas Puppenhaftes hatte. Durch die Pagenfrisur wurde das sogar noch verstärkt. Ein hübsches Puppengesicht. Schöne Augen, eine kleine Stupsnase. Gekrönt von süßen kleinen Wangen; von dem Typ, in die Omas so ...
     gerne kneifen. Und ein kleiner, aber dennoch geschwungener Mund, welcher fast immer lächelte. 'Nur eben jetzt nicht.' Das stimmte. Ich wusste doch, das noch etwas anders war. „Hübsche Frisur!" sagte ich. Nur um dieses schweigende Nebeneinander zu brechen. „Steht dir wirklich gut." Oui sah mich kurz an; ein winziges Lächeln huschte über sie. „Dankeschön." bevor sie wieder den Blick senkte. „Alles ok?" fragte ich nach einer kurzen, meiner Meinung nach angemessenen Pause. Oui zuckte mit den Schultern. „Du weiß es nicht?" Fragte ich sie. Oui stand weiterhin schweigend da. Ich war mir fast sicher, das, egal was ich als nächstes tat, es falsch sein würde. Davon mal ausgegangen, war es ja schon wieder fast gleich, womit ich Fehler machte. Trotz dieses logischen Schlusses war mir diese seltsame Situation langsam unangenehm. Einfach so gehen kam mir aber auch nicht richtig vor. Mitten in diesem Gedankengang sagte Oui dann schließlich doch etwas. „Ganz schön leer heute." Dieser Satz kam so, wie ich es von ihr gewohnt war. Von meiner empfundenen Verlegenheit war bei ihr keine Spur. „Ja, das ist schon so, seit ich hier bin." bestätigte ich. „Hab vor Langeweile ein wenig mit mir selbst gespielt." Oui sah mich an. Mein gewolltes Wortspiel schien angekommen zu sein. „Billard meine ich." ergänzte ich noch zum Schein. „Ja, klar. Was sonst. " Nun grinste Oui mich an. Ich kann es nicht Bestimmtheit sagen, aber aus irgendeinem Grund fühlte ich mich nun wesentlich angenehmer. Auch das Gefühl, ...
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