1. Die Praktikantin


    Datum: 21.07.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    "Was ich will?", grinse ich gemein. "Egal was, ich vertraue Dir.", bestätigt sie unumwunden. Ihr Vertrauen rührt mich. Und ich glaube ihr auch, dass sie mir vertraut. Das kam so spontan und aus voller Überzeugung, dass kein Zweifel daran besteht. Auch hier bin ich wieder fasziniert, wie sie die zwei Seiten einer taffen Frau, die genau weiß was sie will und der anschmiegsamen und sich anlehnenden Schmusekatze so problemlos in sich vereint. Ich steure also steuere den Wagen auf mein kleines Häuschen zu, das ich mir vor zwei Jahren gekauft habe. Es ist nichts Großes, aber für mich reicht es. Besonders gefällt mir der Garten, der dabei ist. Vor allem im Frühjahr und im Sommer bin ich gerne dort. Auch alleine. Wir fahren also zu mir. Blitzartig versuche ich mich zu erinnern, wie ich das Haus zurückgelassen habe. Wenn mich nicht alles täuscht, war das schon etwas chaotisch. Es musste ja auch alles recht schnell gehen. "Ich räume nicht auf. Keine Sorge.", scheint Vera meine Gedanken erraten zu haben, "Bei mir sieht es im Moment wahrscheinlich auch nicht besser aus." "Ich hatte es eilig beim Start.", verteidige ich mich vorsorglich. "Ich auch.", grinst sie. Na gut, nur wegen etwas Unordnung im Haus lasse ich mir die Gelegenheit, mit Vera die ganze Nacht zu verbringen, sicher nicht entgehen. Mein Gott, ich freue mich jetzt richtig drauf. War ich bis eben noch etwas abgekämpft und müde vom langen Tag und der Fahrt, so bin ich jetzt wieder hellwach und voller Vorfreude. "Das gefällt ...
     Dir?", neckt mich Vera, die offenbar genau gecheckt hat. "Wie könnte ich mich nicht freuen?", gebe ich also ehrlich zu. "Ich freue mich auch. Habe schon lange nicht mehr bei einem Typen übernachtet. Ich bin nicht so eine, die gleich mit dem Nächstbesten in die Kiste hüpft.", versucht sie mir zu erklären. "Bei mir bist Du die erste Frau, die in diesem Haus übernachtet.", sage ich, als ich in der Einfahrt den Wagen abstelle. "Oh, welche Ehre.", schmunzelt sie. Ich muss nun auch lachen, aber es ist tatsächlich so, dass Vera die erste Frau seit Langem in meinem Leben ist. Und damit natürlich auch die erste Frau, die ich hierher in mein noch relativ neues Haus mitnehme. "Wie kommt das, dass ein Mann wie Du keine Freundin oder Frau hat?", meint sie, während wir unsere Sachen in der Diele abstellen. "Was heißt hier, ein Mann wie Du?", frage ich belustigt. "Nun ja, Du bist ein stattlicher Mann, stellst etwas dar, bist aufmerksam und lustig, kurzum, Du schaust gut aus und in Deiner Gesellschaft kann man sich echt wohlfühlen. Du bist etwas Besonderes.", meint sie und wird dabei ernst. "Du übertreibst.", winke ich ab. "Nein, ehrlich, das ist meine Meinung. Aber Du weichst meiner Frage aus.", bohrt sie nach, während wir uns in die Sessel auf der Terrasse sinken lassen. Auf dem Weg auf die Terrasse habe ich aus der Küche zwei Flaschen Bier geholt und proste Vera zu. Ich nehme erst einmal einen Schluck vom Bier. "Ich wurde von einer Frau schwer enttäuscht. Ich hatte wohl Bindungsängste.", ...
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