1. Sin-Skin - Sündige Haut Teil 02


    Datum: 24.06.2018, Kategorien: Fetisch Autor: by_Faith_

    sagte Miss Petty und schob verachten hinterher: »aber heute ist es besonders schlimm.« Vivian wunderte sich über Miss Pettys ungewohntes Verhalten, stand dann aber auf und ging zur Hecke an der Dachkante. Sie lugte durch die Äste auf die tief unter ihr liegende Straße und sah den Haupteingang des Konzerngeländes. Dort stand eine Menschentraube mit Transparenten und Schildern. Vivian konnte die Texte aus der Entfernung nicht lesen, aber es handelte sich tatsächlich um Demonstranten, die dem Konzern irgendein Fehlverhalten vorwarfen. »Jeden gottverdammten Tag stehen die dort bei Wind und Wetter. Ihr seltsamer Freund ist unglaublich hartnäckig«, sagte Miss Petty. Sie stand hinter Vivian und blies den Zigarettenrauch in den Wind, bevor sie die Kippe austrat. Vivian ging verängstigt zwei Schritte von der Hecke weg, sie fürchtet sich vor der aggressiven Stimmung der Demonstranten und sie wusste Miss Pettys neue Seite nicht zu deuten. Offenbar war es Hank gelungen ihren fingierten Todesfall nochmals vor Gericht zu bringen und den Konzern gewaltig unter Druck zu setzen. »Wenn die da unten gewinnen, müssen wir sie heute noch fortschicken, dann werden wir uns wahrscheinlich nie wiedersehen«, sagte Miss Petty. In ihre Stimme erklang Abscheu aber auch Wehmut. Vivian war von der Aussage überfordert: Es verging kein Tag, an dem sie nicht davon träumte, wieder frei zu sein und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Aussicht, dass sie heute noch „weg" musste, verängstige Vivian. Wo sollte ...
     sie denn hin? Wie sollte sie ohne Vorbereitung in der Welt außerhalb des Konzerngeländes klarkommen? Sie wollte nicht auf die Gesellschaft der guten Miss Petty verzichten. Niemand kannte Vivians Besonderheiten und Bedürfnisse besser. Je länger Vivian darüber nachdachte, desto mehr fürchtete sie sich vor einer plötzlichen und unvorbereiteten Änderung ihrer Lebensumstände. All die liebgewonnenen Routinen und das Gefühl von Sicherheit standen auf dem Spiel. »Haben Sie Angst vor der Freiheit?« Vivian nickte zögerlich. Sie würde wohl nie wieder durch die Straßen bummeln oder mit Freunden in ein Restaurant gehen können. Der Teil von ihr, der sich nach der alten Freiheit sehnte, war nur noch eine leere Hülle, die an alten Vorsätzen festhielt, ohne sich den veränderten Bedingungen zu stellen. »Manchmal geben Fesseln und Halsbänder den Halt nach dem man sich sehnt«, sagte Miss Petty in ihrer gewohnt aufrichtigen Art. Vivian neigte den Kopf fragend zur Seite und bekam einen aufmunternden Blick von Miss Petty. »verstecken Sie sich nicht hinter Ausreden, das Halsband ist einfach nur ein Halsband, ein Symbol -- nicht mehr.« Vivian schüttelte den Kopf zaghaft und zeigte auf ihr Halsband. Sie war sich sicher, dass der Chip in dem Halsband und die Elektroden, die bis in ihr Rückenmark führten, für einen Großteil ihres Verhaltens verantwortlich waren. Was sollte sie schon ausrichten, wenn jeder Gedanke an Rebellion oder Widerstand aus ihrem Gehirn gefiltert wurde? »Es entspricht ihrer Natur, ...