Überführungsfahrt
Datum: 12.06.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
Autor: byHartMann
Anblick liess ihn alles andere vergessen. Das nächste, woran er sich erinnerte war, dass Martha gegangen war, irgendwie schnippisch hatte sie beim Hinausgehen über die Schulter gesagt: „Melden Sie sich, wenn sie etwas brauchen". Er hatte nur mit einem Ohr zugehört und den Wagen immer und immer wieder umkreist, hatte sich schliesslich hinter das Lenkrad gesetzt. Alles in wunderbarem, gutem aber patiniertem Originalzustand. Deshalb war ihm die kleine Abdeckplatte im Armaturenbrett auch sofort aufgefallen. Sie passte da hin, gehörte aber nicht hin. Dessen war er sich sicher. In keinem der Wagen dieses Modelles, die er gesehen hatte, in keinem Bild oder Prospekt war so eine Platte zu sehen gewesen. Andreas klopfte vorsichtig dagegen. Klang nach Bakelit, konnte also Original sein. Die beiden kleinen Schräubchen links und rechts an der Platte waren versenkt, Schlitzkopf. Das sah auch original aus. Aber er hätte zu gerne gesehen was sich hinter der Platte befand. Sollte er auf Kazimir warten? Eigentlich hätte er das gemusst. Die meisten Oldtimerbesitzer liessen lieber ihre Frau von Fremden betatschen als ihren Wagen, und das war erst recht bei Raritäten wie dieser der Fall. Die Ungeduld zerriss in fast. Eigentlich machte man sowas nicht, aber er wollte es jetzt wissen. Es musste doch hier in der Werkstatt eine Schraubenzieher geben. Er stieg aus, sah sich nach einer Werkbank um. Aber rund um den Wagen war kein einziges Werkzeug zu finden, nichts. Seltsam eigentlich, es musste doch ...
irgendwo wenigstens ein paar Schraubenzieher, Abschmierlappen und dergleichen geben. Dann fiel es ihm ein: der Hobbyraum, natürlich! Eigentlich hatte es nicht gerade wie in einer Autowerkstatt darin ausgesehen, aber in den zwei Werkstattwagen fand er bestimmt die gesuchten Utensilien. Er ging in den Hobbyraum zurück und öffnete auf gut Glück eine der Schubladen des Wagens. Hmm, das war es wohl nicht. In der Schublade befanden sich säuberlich von einander getrennt Nadeln, kleine Klemmen, Skalpelle, Zangen und einige Flüssigkeiten in Fläschchen. Andreas las das Etikett auf einem Fläschchen: „alkohol medyczny". Verwundert stellte er es zurück. Was mochte das für ein Hobby sein, dachte er sich verwirrt, bei dem man medizinischen Alkohol brauchte. Einerseits kam er sich wie ein Spion vor, andererseits wollte er unbedingt eine Schraubenzieher. Er öffnete die mittlere Schublade des zweiten Wagens und erstarrte: die tiefe Schublade war voll mit Dildos und Vibratoren. Kurze, lange, dicke dünne, glatte und knubbelige, winzige und Monstren. Peinlich berührt schob er die Schublade wieder zu. Vielleicht waren seine Assoziationen mit dem Andreaskreuz doch nicht so daneben gelegen? War das hier ein Sado-Maso-Keller? Aber die Freizeitgestaltung der beiden Hauseigentümer ging ihn nichts an. Er wollte einen kleinen Schlitzschraubenzieher, alles andere war ihm egal. Er ging zu einem Wandschank und öffnete ihn. Wenn er noch eine Bestätigung gebraucht hatte, dass es hier gelegentlich hoch herging, ...