1. Generationen 01


    Datum: 09.06.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byCaballero1234

    der Fernseher schien zu laufen. Ich beeilte mich in den oberen Stock und entdeckte die Geldbörse sofort neben Jasmins Bett auf dem Boden. Ich befand mich zum ersten Mal ohne die Anwesenheit meiner Freundin in diesem Raum und es schien als würde die Luft nach ihr riechen. Ich zwinkerte Morten Harket zu, knipste das Licht wieder aus und eilte nach unten. „Danke, Frau K. Da ist sie!" meinte ich und zeigte ihr die Börse als Beweis, dass ich nichts anderes mitgenommen hatte. Wieder die geröteten, verweinten Augen! „Ist alles in Ordnung?" Sie zwang sich ein Lächeln ab. „Ja. Geht schon, danke!" Ich schüttelte höflich ihre Hand und steuerte auf die Türe zu, froh wieder hier raus zu kommen. Irgendwie war mir diese Situation mit der offensichtlich weinenden Mutter unangenehm. „Möchtest du Jasmin anrufen? Sie hat mir die Nummer ihrer Freundin dagelassen!" Wie eingangs erwähnt gab es damals noch kein Handy und man war auf das gute, alte Festnetz angewiesen. Ich schüttelte den Kopf. „Schon gut! Ich will Jasmin nicht stören. Vielleicht verbringe ich den Abend mal alleine vor der Glotze!" Die Frau lächelte nochmals. „Möchtest du vielleicht ein Glas Wein mit mir trinken?" Ich war so verblüfft über diese Frage, dass ich keine Antwort gab. Jasmins Mutter schien das als Zustimmung aufgefasst zu haben, denn sie drehte sich vor mir um und ging ins Wohnzimmer. Ich folgte ihr immer noch völlig perplex und sah wie sie ein großes, bauchiges Glas auf den kleinen Tisch vor dem Sofa stellte. Eines ...
     befand sich bereits dort, nur mehr zur Hälfte gefüllt. „Du trinkst Rotwein?" fragte sie. Ich nickte stumm. Am liebsten hätte ich geantwortet, dass ich eigentlich nur weg von hier wollte. Stattdessen beobachtete ich Frau K. dabei wie sie den Wein eingoß. „Eine Sangiovese Rebe aus Montepulciano! Zum Wohl!" Sie fasste das Glas an dem langen, schlanken Stil und es gab ein helles Klingen, als wir anstießen. Sie trank hastig und jetzt konnte ich die Tränen tatsächlich auf ihrer Wange funkeln sehen. Ich räusperte mich und die jetzt folgende Stille zählte zu den unangenehmsten Momenten, die mir bis dann je widerfahren waren. Monika saß schräg gegenüber von mir, hatte beide Hände auf die Knie gelegt und schluchzte leise. „Wirklich alles ok, Frau K.? Ist irgendetwas mit Jasmin?" Sie holte tief Luft und lachte für einen kurzen Moment hell auf. „Weißt du, dass wir hier einen der teuersten Weine meines Mannes trinken. Er wird verrückt werden, wenn er die Flasche nicht mehr finden kann!" Die Situation wurde immer grotesker. Sollte ich jetzt auch noch ein schlechtes Gewissen bekommen? „Versprich mir, dass du nicht so ein Arschloch wirst! Eines, dass nur irgendwelche jungen Flittchen im Kopf hat, während die Frau zu Hause versauert." Sie spuckte diese Worte geradezu aus und stieß abermals ein bitteres Lachen aus. „Falls du wissen möchtest, wo der Vater deiner Freundin gerade ist: Wahrscheinlich legt er gerade irgendwo eine seiner Nutten flach!" Ich nippte am Wein und verfluchte den Kerl dafür, ...
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