1. Brigitte ...


    Datum: 03.06.2018, Kategorien: Ehebruch Autor: Marion deSanters

    per­fekt und zwar wirklich alle, sogar inklusive Rumänisch, was mich am meisten ver­wunderte. Englisch war ohnedies nie ein Thema gewesen - und auch hier in den feinen Ausprägungen, ob sie nun ein 'we-are-not-amused' nasal betontes britisches Oxford Englisch sprechen sollte oder aber eher den Kaugummi weichen amerikanischen Slang von West- oder Ostküste. Süd­staatendialekt war nicht so sehr das ihre, hatte sie manchmal gegrinst, was auch daran lag, dass sie Klassik so viel lieber hatte in ihrer Musikvorliebe als etwa Jazz. Und den free jazz in der Gegend von New Orleans entstanden, den vertrug sie am wenigsten. Sprachlich kam bei ihr auch noch die slawische Welle hinzu. Und dort, wo ich froh genug war, die kyrillischen Buch­staben so halbwegs radebrechend lesend zu können, sprach sie Russisch sehr perfekt und hatte dadurch auch eine mehr als nur gute Ahnung von Tschechisch über Slowakisch bis hinweg zu Serbisch und Co. Manchmal, aber eben sehr viel später, da scherzten wir, dass ich in etwa auf die gleiche Sprachanzahl dann kommen konnte, wenn wir die künstlichen zu den natürlichen dazu rechneten, die ja mein Metier waren: Egal ob nun das gute alte Cobol und PLI oder aber hin zu C, Java und C# und der­gleichen Dialekte und Programmier­sprache noch mehr damit ge­meint waren. All das hatte ich jedoch erst im Verlauf der Monate bis sogar hin der Jahre erfahren, denn anfangs ging es primär nur um gänzlich anders gelagerte Interessen. Und unter den Umständen, wie wir ein­ander ...
     kennen gelernt hatten, war es nicht ein klassisches Thema von primärem Interesse, was ich genau machte und was denn etwa sie in ihrem Beruf so tat. Gut verankert im Berufsleben standen wir beide da und bei ihr kam dann die Familie noch hinzu, wo sie alles bestens im Griff zu haben schien. Ich hatte Brigitte nämlich bereits vor einigen Jahren im Internet ken­nen gelernt und zwar auf einer dieser Vermittlungsseiten für ero­tische Abenteuer, wobei ich gar nicht geglaubt hatte, dass sich hinter den einzelnen Profilen auch reale Personen befanden. Real jetzt im Sinn von vor allem eben wirkliche Frauen und nicht nur als junge Mäd­chen ver­kleidete Männer, die sich offenbar daraus einen Spaß mach­ten, wenn sie erotisches Zeugs schrieben, sich aus­dachten und darüber chatten konnten. Dass solche Teil­nehmer dann im besten Fall mit einer Hand schrieben und das Niveau und die Satzlänge sich dem­entsprechend wohl auch an die Länge ihres bestens Freundes an­passten, konnte ich nur mit einem Grinsen feststellen und meine Schlüsse daraus ziehen, wenn sie so offenbar sich schon mit den ersten paar Sätzen verrieten, wer sie wirklich waren. Denn als solches hatte ich die meisten angeblich attraktiven Frauen rasch kennen ge­lernt und auch bald entsprechend kategorisieren kön­nen. Im besten Fall hatten wir ein paar Mal gechattet, um ohnehin rasch fest­zu­stellen, dass es verkleidete Männer waren und falls es wirk­lich dann doch dem Anschein nach eine Frau war, dann gab es meistens genug an­dere ...
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