1. Die Violinistin und die Bassistin


    Datum: 28.04.2018, Kategorien: BDSM Autor: byNaSchmi

    War ich krank? Wieso fühlte ich mich gerade wie eine perverse Sadistin? Ich hatte da dieses Bild von mir in einer schwarzen Naziuniform mit Reitgerte und bösem Grinsen. Das war doch krank! War ich so? Seit wann war ich eine grausame Nazibraut? Aber vielleicht war ja alles anders. Wenn ich nicht krank war, war sie es dann? Wer hatte denn Spaß an Schmerzen? Niemand. Diese ganzen Gedanken hatten sich in meinem Kopf gedreht seit unserem letzten Treffen. Immer wieder und immer weiter rotierten sie, bis nur noch ein dicker, fetter Knoten meinen Kopf verstopfte. Als ich Joelle einen Tag nach dieser Sache anrief, klang sie, als wäre nichts gewesen. Als sie das Gespräch annahm, schien sie sogar eine Sekunde nachdenken zu müssen, wer ich war. Zumindest tat sie so, als hätte sie in der Zwischenzeit ein Dutzend Frauen an ihren Liebesteich gebracht, um sich da von ihnen malträtieren zu lassen. Da war wieder diese reiche, verwöhnte Göre, die sich einen Dreck um etwas anderes als sie selbst kümmerte. Ich hatte jedenfalls das Gefühl, dass ich sie erstens störte und sie zweitens das Ganze nicht für so weltbewegend hielt wie ich. Trotzdem hatte sie recht schnell einem Treffen zugestimmt und mir sogar das Gefühl vermittelt, als würde sie sich darauf freuen. Da saßen wir nun also am Ufer vor der Stadt. Ich hatte diesen Ort ausgewählt, weil ich mit ihr ungestört sein wollte. Nun saßen wir nebeneinander auf einer Bank wie ein altes Ehepaar und stritten uns irgendwie. Vielleicht war Streit das ...
     falsche Wort. Ich versuchte zu verstehen, was da vorgefallen war, und sie versuchte zu verstehen, was ich nicht verstand. Dabei gab sie sich Mühe, nicht als verzogenes Millionärskind aufzutreten. Mir schien, dass ich eher diejenige war, die sich arschig verhielt, und ihr gefiel dieser Rollenwechsel. Was wollte ich also? Ich wollte sie. Ich wollte mehr von diesem seltsamen Nektar, den sie mir aufgetischt hatte. Aber ich wollte auch wissen, ob der giftig war, ob Joelle vergiftet war, ob ich mir damit selbst schaden würde. „Du willst also von mir misshandelt werden.", meinte ich. „Nein." „Du willst, dass ich dich quäle." „Nein." „Du stehst auf Sado-Maso." „Ich weiß nicht genau, was das ist, aber das klingt mir ziemlich nach etwas, auf das ich keinen Bock habe." „Du hast mich angefleht, dich mit Brennnesseln zu quälen!" „Habe ich nicht. Ich habe dir die Erlaubnis gegeben. Ich habe dir die Macht dazu gegeben. Du hast sie angenommen. Du hast mich damit geschlagen." „Weil du es wolltest!" rief ich so laut, dass der Typ auf dem Kahn, der langsam flussaufwärts an uns vorbeischipperte, aufmerksam wurde und an der Reling gelehnt mit einer Zigarette im Mund uns beobachtete. „So kommen wir nicht weiter." Damit hatte Sie Recht. Sie stand auf, machte nervös ein paar Schritte hin und her. Ich beobachtete sie genau wie der Mann auf dem Kahn. Schließlich setzte sie zu einer kleinen Rede an, die sie vermutlich vorher eingeübt hatte. „Ich möchte, dass jemand die Kontrolle übernimmt. Ich möchte mich ...
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