1. Das alte Wölfchen 01


    Datum: 07.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byLillyMaus

    „So ein Mistkram!", murmelte Wolfgang vor sich hin. „Warum musste mir das passieren?" Seine glasigen Augen blickten auf die Wand, die mit Bildern seiner Frau bestückt waren. Ja, dachte er, sie war ein Goldstück, eine wunderbare Frau. Er hatte sie all die zweiundvierzig Jahre geliebt, die sie verheiratet waren. Er hatte ihr vertraut, konnte alles mit ihr bereden und bis vor einigen Jahren hatten sie noch Sex miteinander. All das aber war vorbei. Vor einem Vierteljahr war sie gestorben. Sie hatte Krebs gehabt. Erst war es nur ein kleines Geschwür, es wurde bald besser, aber dann nach einem Jahr hatten sich Metastasen gebildet. Und es dauerte nicht lange, da machte sie die Augen zu. Musste sie ihn allein lassen? Mit seinen 68 Jahren war er nicht der Mann, der alles im Blick hatte. Wenn etwas fehlte oder kaputt ging, so erkannte er es halt, aber es wurde nicht gleich oder überhaupt nicht wieder in Ordnung gebracht. So wurde das Häuschen, das sie hatten, auch nicht besser. Auch der kleine Garten wurde nicht ordnungsgemäß bearbeitet. Oftmals saß er nur um und dachte an seine Helga. Dann schaute er in die Unendlichkeit und begann mit seiner Frau zu sprechen. Nein, er konnte nicht allein sein, und er vermisste seine Helga sehr. Sonst war er mit seiner Frau oft weggefahren, doch jetzt hatte er keine Lust mehr dazu. So wuchs ihm alles über den Kopf. Schließlich fing er an zu trinken. Erst eine paar Schlückchen, dann aber wurde es mehr. Gott sei Dank war er nicht ein Trinker, der an ...
     fing zu randalieren. Nein, er trank langsam, Schluck für Schluck, und wenn er merkte, dass es reichte, dann legte er sich ins Bett, und bald war er eingeschlafen. Früher war er ein führender Angestellter einer Firma. Er hatte genug Geld, mehr als er brauchte. Und außerdem war er noch rüstig, war normalerweise fröhlich und hatte einen guten Körperbau, man schätzte ihn für 50 oder so. Aber was machte das, wenn man seinen lieben Partner verloren hatte? Das Leben war manchmal einfach schlimm. Es war eigentlich ein wunderschöner Sommertag, trotzdem kam er mühsam aus dem Bett und ging dann langsam durch die Terrassentür nach draußen. Die Sonne blendete ihn. Noch hatte er damit zu kämpfen, dass er am Vortag wieder einmal zu viel getrunken hatte. Doch es ging, es machte ihn nicht sehr zu schaffen. Er setzte sich auf dem Plastikstuhl, der auf der Terrasse stand, und er war versucht, wieder einzuschlafen. Seine Gedanken kreisten im Kopf herum. Nein, so ging es nicht mehr weiter! Er musste etwas unternehmen, damit all dies anders wurde. Aber was? Kinder hatten Helga und er leider keine. Und auch ihr persönlicher Bekanntenkreis war nicht sehr groß, um genau zu sagen, er war eher miekrig. Er wusste ja, dass er kein Mensch war, der ein Haus sauber halten konnte. Viele Kleinigkeiten lagen im Haus herum, es war dreckig und gefiel ihm selbst nicht. Aber was sollte er tun? Natürlich könnte er sagen, dass er sich zusammennehmen musste, gleich wieder alles wegräumen sollte und öfter sauber machen ...
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