1. Pfarrhaus 01


    Datum: 20.09.2017, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    solche aus Spanien, das mir lange Jahre meine Heimat gewesen war. In dieser Hinsicht hatte er ein überaus feines Gerechtigkeitsempfinden. Das Züchtigen von mir hatte hingegen wenig mit Gerechtigkeit zu tun! Nun ging jedoch das Jahr bald zu Ende -- und urplötzlich wurde die absurde Idee von dem Pater von meinem Führungsoffizier im MAD für gut befunden. Ich hatte die Idee ursprünglich nicht unwillig weiter gegeben, da ich fest damit gerechnet hatte, dass diese als lächerlich abgetan würde. Es kam anders und das brachte mich in Panik! Ich war ganz klar gegen die Idee, aber was sollte ich machen? Peter Müller hat Schwierigkeiten Selbstverständlich hatte Major Müller gewusst, dass Georg Maria Singer den Chor bald verlassen würde. Die ganze Zeit hatte er schon gegrübelt, was er machen konnte, um seinen Doppelspion weiterhin interessant für die Stasi zu halten. Das würde nur der Fall sein, wenn dieser nahe am Priester blieb. Georg informierte ihn darüber, dass der Pater ihn weiter als Sänger fördern wolle, er das aber nur könne, wenn Georg Maria Singer in seiner Nähe bliebe. Der Pater mache sich Sorgen darüber, was für eine Arbeit er nach dem Abitur finden könne, um sein angestrebtes Musikstudium zu finanzieren. Bisher war der abwägende Geistliche nie durch unvorsichtiges Verhalten aufgefallen. Sein Ruf als Priester, der körperliche Züchtigungen von Chorknaben mochte, deutete zwar eine latente homosexuelle Ader an, aber er hatte sich nie mehr als andere angreifbar gemacht. Das war ...
     ein Indiz. Peter Müller bekam eine brillante Idee, die sowohl den Stasi faszinieren würde, als auch den Pater kitzeln würde, wenn es klappte. Georg sollte dem Pfarrer vorschlagen, dass dieser ihn adoptieren könnte, auch wenn das sehr schwierig und sehr langwierig wäre. Aber damit könnte Georg in dessen Pfarrhaushalt einziehen, was das Problem der Förderung lösen würde. Natürlich war es ihm klar, dass dieser Prozess viel zu lange dauern würde. Was er wollte, war einfach die Fantasie vom Pater zu beflügeln. Dann sorgte er dafür, dass aus der verlassenen Wohnung von der Cousine von Erik von Roden einige Sachen als ‚Hinterlass' an den Pater geschickt wurde. Ein sehr wichtiges Utensil war hierbei der Pass der jungen Frau Maria von Roden, den diese in dem Kloster, das ihr als psychiatrische Anstalt diente, nicht mehr benötigte. Einige Wochen später arrangierte er es so, dass der Pater eine neue Stelle als Militärseelsorger in Hamburg angeboten bekam. Es kam, wie es kommen musste. Der Pater bekam Ideen. Georg konnte nicht mehr als ein Chorknabe verbleiben wie bisher, denn in Hamburg war der Chor kein Internatschor. Und ein Umzug mit Georg wäre also nur dann möglich, wenn er als Maria, seine neue Pfarrhaushälterin in seinem nächsten Standort in Hamburg arbeiten würde. Diese Idee mit der ‚Pfarrhaushälterin' war halsbrecherisch riskant und konnte nur bedeuten, dass der Priester aufs Ganze ging. Georg würde in seinem Haushalt leben -- und falls das aufflöge, dann war der Priester nach ...
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