Soulmates Teil 04
Datum: 19.09.2017,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
Autor: byKojote
offensiv aus und machte klar, dass man als Weltbürger nicht verschämt mit sexuellen Themen umging. Sie hatte immer ein Beispiel für jemanden, der Wurzeln in Amerika und Frankreich oder Deutschland oder sonst wo hatte, wenn es darum ging, ihre Einstellung als moderner und erhabener zu verteidigen. Und sie rannte bei den Jungs damit natürlich offene Türen ein. In den zwei Jahren auf der Schule hatte niemals jemand Jocasta zweimal nacheinander widersprochen und war noch Teil der angesagten Clique. Jo tat das scheinbar an ihrem ersten Tag binnen zehn Minuten, nachdem ich die Mensa verlassen hatte. Und sie blieb nicht nur trotzdem Teil der In-Clique, sondern schubste sogar Jocasta beinahe vom Thron. Innerhalb weniger Tage gab es diejenigen, die Jocasta unerschütterlich die Treue hielten und den Rest, der lieber Jos Geschichten und ihrem bezaubernden Lachen lauschte. Ein Krieg bahnte sich an. Und ich? Ich war aus der Schusslinie. So unglaublich das klingt. Niemand hatte Zeit, auf dem Gossenpunk herumzuhacken. Es gab Wichtigeres. Was überraschenderweise plötzlich auch für mich galt. Mit dem neuen Jahr hatte sich auch im Lehrkörper etwas getan. Und nebst anderen Veränderungen gab es einen neuen Lehrer. Und eine neue Arbeitsgemeinschaft auf freiwilliger Basis: Autotuning. Für die reichen Bengel waren Arbeiten wie Autoreparaturen natürlich so uninteressant wie nur irgendwas. Aber Tuning stand auf einem anderen Blatt. Es war cool, es war angesagt und es war hipp. Sogar wenn es von ...
irgendwelchen Jungs aus dem Ghetto gemacht wurde. Solange eine Kamera dabei war. Tuning war die Brücke zwischen dem Ghetto und der Welt der Reichen. Neben Rap natürlich. Und... Tuning war mein Terrain. Ich hatte natürlich keine Hoffnung darauf, in die Tuning-AG zu kommen. Die Plätze waren belegt, bevor auch nur jemand geruhte, mich über die Sache in Kenntnis zu setzen. Aber zum Tuning gehört nun einmal eine Menge Drecksarbeit. Und auch die Arbeitsvariante, gegen die alle Schüler der Schule eine ausgeprägte Allergie hatten: anstrengende, körperliche Tätigkeiten. Der neue Lehrer hatte damit kein Problem, wie ich herausfand, aber er saß im Rollstuhl. Also brauchte er Hilfe für viele Dinge, die mit schwerer Arbeit zu tun hatten. Und daher wandte er sich an den Hausmeister. Und damit kam der Tag, an dem ich so dankbar wie nie zuvor - oder danach - dafür war, dass Frank, der Gebäudemanager sehr gerne Anstrengendes auf seinen halbfreiwilligen Zwangshelfer abwälzte: mich. Er ließ mich aus der letzten, regulären Stunde des Tages holen und schickte mich in die neu eingerichtete Werkstatt der Tuning-AG. Was auch der Zeitpunkt war, zu dem ich von dieser AG erfuhr. Dort angekommen sah ich eine fast fünfzig Jahre alte Corvette. Oder was davon übrig war, denn der Wagen hatte mindestens ein Jahrzehnt auf einem Schrottplatz oder in einem Hinterhof verbracht. Aber unter dem Rost und Dreck steckte eine solide Karosserie, wie ich wegen meiner Vorliebe für Oldtimer wusste. Ganz offensichtlich war das ...