1. Sexsubjekt


    Datum: 12.03.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byHaudenJames

    „Ficken?" Sie riss mich aus meinen Tagträumen, die natürlich genau das zum Gegenstand hatten. Natürlich wurde ich rot und fing an zu stammeln. Natürlich hatte ich sie angestarrt; ihr Outfit war genauso offensiv wie ihre Wortwahl: Eine zierliche Person mit schwarzer Lederjacke auf, soweit ich sehen konnte, nackter Haut, einige Tatoos ansatzweise erkennbar, schwarz glänzende Leggings mit goldenem Reißverschluss im Schritt, den sie mir nonchalant präsentierte, auf dem Trambahnsitz mir gegenüber; Unter den Leggings allenfalls ein String, abzeichnen tat sich da nichts außer einem wohlgeformten Hintern, die Lederjacke war kurz genug, dass ich das beurteilen konnte. Das Gesicht, auf das ich, zugegeben, weniger gestarrt hatte, war so stark geschminkt, dass ich ihr Alter schwer einschätzen konnte: mehr in Richtung nuttig, aber gekonnt, umrahmt von garantiert unechtem Blond, bzw. flankiert, denn nur die rechte Seite war schulterlang, die Linke bis über die Ohren rasiert. Kurzum, der fleischgewordene feuchte Traum, nicht mehr taufrisch, aber sehr appetitlich angerichtet. Was immer ich an Entschuldigungen gestammelt haben mochte unterbrach sie mit einem „Im Ernst, n'guten Stich könnt ich schon noch gebrauchen" aus dem deutlicher als vorher auch der Alkohol mitsprach. Zunächst hatte ich das recht schnippisch vorgebrachte „Ficken?" selbstverständlich als Zurechtweisung empfunden, sie war mir, dachte ich, mit gutem Grund über mein sabberndes Maul gefahren. Doch jetzt eröffneten sich neue ...
     Perspektiven: Eine etwas in die Jahre gekommene Göre, eher Mitte als Anfang 30, wie ich inzwischen schätzte, aufgebrezelt bis zum Anschlag, in einer Nachtlinie der Trambahn, allein, musste mit entsprechenden Absichten aufgebrochen sein, war aber wohl enttäuscht worden, sonst wäre sie ja wohl nicht allein um diese Uhrzeit. Ich reimte mir einige mögliche Szenarien zusammen. Die Göre streckte ihre Zunge zwischen gespreizten Zeige- und Mittelfinger. Was für ein Luder! „Hier oder bei dir?" fragte ich scherzend. Einerseits um den irrealen Charakter der Kommunikation aufrecht zu erhalten, damit für uns beide noch ein Ausweg ohne Gesichtverlust aus der Situation offen blieb; andererseits ging (falls sie es tatsächlich ernst meinte) „bei mir" gar nicht. Ich, Mitte fünfzig, glücklich verheiratet, aber sexuell unterversorgt, hätte das zuhause schwer erklären können (so einfach es ja eigentlich ist.) Sie meinte es Ernst: „wenn de ne Tüte dabei hast, am besten hier!" „Gummi oder Gras?" fragte ich und hatte gewonnen. Tja, dass die jungen Menschen aber auch immer meinen, sie hätten das Kiffen erfunden. „Am besten, beides" antwortete die Dame erwartbar mit einem Grinsen, das viel versprach, und ich, alter Pfadfinder, hatte tatsächlich beides am Start. Ich zog also zunächst mal den schon gerollten Joint hervor, der eigentlich für den Nachtspaziergang von der Endhaltestelle nach Hause gedacht war, und zündete ihn an (wer baut der haut). Wir waren im hinteren Wagen, was sollte der Fahrer schon ...
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