1. Schwarzer Samt


    Datum: 09.03.2018, Kategorien: Lesben Sex Autor: bypatriziapanther

    nur dieser Samt, der sich in meinem Hirn breit machte und alles umdeutete. Ich stand auf mit einem Seufzer, eigentlich nur um ihr zu helfen. Aber dann hatte ich auf einmal ihre Handgelenke in meiner Hand. In einer Hand hielt ich sie. Über ihrem Kopf unter den Ärmeln. Und ich spürte sie. Spürte Sara, wie sie sich bewegte. Ungeschickt und wackelig. Während ich da stand. Entspannt und locker. Ich spürte das Gefälle der Bewegungen zwischen uns. Ihre Anstrengung, meine Leichtigkeit. Sie bewegte sich stärker und ich griff fester zu. Vielleicht unwillkürlich. Vielleicht um ihr Halt zu geben. Nein, es war etwas anderes. Ich begann zu verstehen, was es war. Und Sara unter ihrem Top verstand es auch. Sie sagte nichts. Sie sprach sonst immer. War nicht zu bremsen. Aber in diesem Moment war sie einfach still und kämpfte gegen meine Hand an. Nicht vehement, nicht entschlossen. Natürlich hätte sie sich locker aus dem Griff befreien können. Ich war zwar größer, aber sie war flinker, sportlicher, gelenkiger. Sie drückte ihre Arme auseinander. Ich spürte die Spannung, spürte wie die Sehnen ihrer Handgelenke sich strafften. Ich spürte, meine Finger. Die dem Druck stand hielten. Die sich nicht auseinander biegen ließen. Die die Kontrolle behielten. Die stärker waren als ihre Versuche, sich zu befreien. Es war, als flösse der schwarze Samt von meinen Fingern in sie über. Wie ein steter, kribbelnder elektrischer Strom. Keine Ahnung, wie lange diese Situation andauerte. Vielleicht nur ...
     Sekundenbruchteile. Es kam mir nachher länger vor, weil so viel durch meinen Kopf ging. So viele Informationen, die einflossen. So viele Fragen, die sich stellten. So viele Antworten, die ich erhielt. Zweifelhaft und vage. Vielleicht war es nur ein winziger Augenblick, aber es kam mir ziemlich viel länger vor. Und dennoch zu kurz. Ich begann den schwarzen Samt ein wenig zu verstehen. Schließlich sprach Sara. „Befreist du mich jetzt endlich? Bitte. Bittebitte. Oder wie lange willst du mich noch in dieser peinlichen Lage gefangen lassen, Claudia? Komm schon!" Es klang spielerisch, neckend. Aber da waren sie wieder. Die Worte. Und noch deutlichere. Sara hatte den Augenblick verstanden. Ich erkannte irgendwo hinter der Betonung ihrer Worte den bläulichen Schimmer des schwarzen Stoffes. Ich musste tief einatmen, um meinen schweren Herzschlag zurückzudrängen, der mich nicht nachdenken ließ. Ich brauchte die richtigen Worte, um es nicht kaputt zu machen. Sie mussten leicht klingen und spielerisch, aber auch signalisieren, dass ich sie verstand und weitermachen wollte. „Wenn du weiter so zappelst, dann lass ich dich hier drin stecken und zerr dich so aus der Umkleide. Das wär ein Anblick!" Es waren nicht ihre Worte, sondern das erneute vergebliche Sträuben und die Anspannung, viel mehr aber die resignierende Entspannung ihrer Muskeln. Wie jemand, der erkennt, wie nutzlos es ist, sich gegen eiserne Ketten zu stemmen und sich dem Schicksal ergibt. Ihr Seufzer zum Schluss machte das noch einmal ...
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