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Ina
Datum: 11.02.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel
von meinem Said", eröffnet Nehayat das Gespräch. "So gut bestückt ist er nicht, und wenn Du nicht aufpasst, ist er auch verdammt schnell fertig." Shukrah lacht. "Als ob es nur darum geht. So ein bisschen Abwechslung tut uns beiden auch einmal ganz gut, oder? Auf die Länge kommt es mir nicht an, und wenn er meint, zu früh abspritzen zu müssen, dann muss er halt noch mal ran!" "Da wünsch ich Dir viel Vergnügen! Den noch mal hochzukriegen, viel Spaß!", wünscht Nehayat sarkastisch. "Aber sonst hast Du recht", ergänzt sie nachdenklich. "Said ist mein Erster und einziger. So viel Besuch kommt bei uns nicht vorbei, dass ich das Gastrecht hätte genießen können. Abwechslung? Was ist das?" seufzt Nehayat theatralisch. "Bei uns das Gleiche. Hier im Dorf kommt Dich höchstens die Verwandtschaft besuchen und da ist nun wirklich keiner dabei, mit dem ich ins Stroh wollte. Selbst wenn es das Gastrecht zulassen würde, was es ja bei Verwandten Gott sei Dank nicht tut. Mir fehlt jeder Vergleich", jammert auch Shukrah mit lachenden Augen. "Unsere Spinnerei mit dem Gastrecht gestern hätte sowieso nicht funktioniert. Wohin denn mit Opa und den Kindern? Die würden sich arg wundern, wenn unter Nachbarn plötzlich Gastrecht eingefordert werden würde." Da hat Nehayat eine dicke fette Kröte in der Suppe gefunden. "Hättest Du eigentlich wirklich mitgemacht?", fragt Shukrah plötzlich. "Ich meine, jetzt so in echt?" "Vermutlich", erwidert Nehayat nachdenklich. "Gestern war mir irgendwie danach und ich ...
hätte sämtliche Bedenken über Bord geworfen." "Und heute?", hakt Shukrah nach. "Was ist los?", fragt Nehayat zurück. "Immer noch geil auf meinen Mann?" "Und wenn ich ja sage? Wären wir dann noch Freundinnen?" "Weißt Du Shukrah, wenn ich mich recht entsinne, war ich es, die schon gestern gefragt hat. Natürlich wären wir das. Schließlich wollen wir beide dasselbe, oder?" "Und warum tun wir es dann nicht einfach?" "Weil es nicht möglich ist. Wie soll das denn bei uns zu Hause funktionieren?" "Wer sagt denn, dass es bei uns zu Hause sein muss? Ich hab da eine Idee. Machst Du mit?" fragt Shukrah. "Klar!" "Gut, dann gehen wir jetzt auch angeln. Dort wo unsere Männer sind, ist sonst kein Mensch. Wir überraschen sie. Jetzt sofort. Was hältst Du davon?" "Du bist verrückt. Aber wenn ich mir das so überlege, fängt meine Pflaume an zu jucken. Komm lass uns abhauen, die Brote laufen uns nicht weg." Frauen denken manchmal doch pragmatischer als Männer. Brote können wirklich nicht laufen! *** Am Bach angekommen sehen sie die Männer in Unterhosen im Bach stehen. Beide sind mit Angel und Kescher bewaffnet. Am Ufer steht ein großer Holzbottich mit dem Fang des Tages. Nehayat stellt sich ans Ufer, rafft die Röcke hoch und ruft mit entblößter Möse: "Hey ihr beiden! Lust auf Frischfleisch? Den ganzen Tag Fisch ist doch langweilig!" Shukrah steht daneben und weiß nicht so recht, wie sie sich verhalten soll. Das Benehmen ihrer Nachbarin und Freundin ist ihr zwar etwas peinlich, aber auf der anderen ...