1. Die Rache


    Datum: 15.09.2017, Kategorien: Reif Autor: monikamuellerstuttga

    hatte mich endlich los. Am Anfang der Beziehung mit Tim, meinem Sohn,hatte sie noch die Liebe gespielt. Ihre Art war mir dabei immer zuwider. Zu viele Jahre in derBeratungsarbeit ließen mich Menschen lesen. Ich warnte Tim stets vor ihr, doch Tim meinte, ichwürde nur Gespenster an die Wand malen. Als Nadine nicht weiterkam, bezirzte sie mich. Sie trugpermanent aufreizende Kleidung in meiner Nähe, ließ mich tiefen Einblick nehmen. Teilweise saßsie ohne Höschen am Frühstückstisch. Es war mir klar, dass sie mich verführen wollte, um mich zuzerstören, meine Ehe zu zerstören und mich loszuwerden. Als auch das nicht gelang, nahm sie meineTrude als schwächstes Glied heraus und manipulierte sie. Trude und ich stritten so viel, wie niezuvor. Trude weinte häufig. Nachts lagen wir oft wach und sie klagte mir ihr Leid, während überunserem Schlafzimmer Nadines aufgesetztes und künstliches Stöhnen klagte. Selbst ohne Bilder zusehen wusste ich, dass sie Tim beim Sex nur etwas vorspielte. Ich hatte nicht viele Frauen inmeinem Leben gehabt. Vor Trude waren es fünf. Davon war eine eine Prostituierte. Auch die spieltenur. Und klang dabei wie Nadine, wenn Tim sie nahm. Nadine war eine Hure, die sich von Tim nunfürstlich bezahlen lassen wollte. Schließlich hatten die Alten Kohle ohne Ende. Als ich meine gutlaufende psychologische Praxis verkaufte, hatte ich ein gutes Auskommen für die Rentenzeitangehäuft. Und das wollte Nadine gern mitnehmen.Denkste.Ich zog vierzehn Tage nach dem Gespräch in die ...
     Seniorenresidenz Sonnenstern. Alles war bieder,wenn auch sauber und hochwertig eingerichtet. Eine freundliche Pflegerin stellte sich alsSchwester Susanne vor. Sie zeigte mir alles und führte mich durch das Haus. Ich bezog einEinzelzimmer. Es war ungefähr 20 m² groß und hatte eines dieser Betten drinstehen, die mehr nachKrankenhaus als Schlafzimmer aussehen. Tim brachte mich vorbei. Man konnte ihm das schlechteGewissen förmlich ansehen und ich unternahm nichts, um ihm ein Teil davon zu nehmen. Ichspiegelte deutlich meine Ablehnung gegen diese Wohnveränderung.Nach und nach lernte ich die Abläufe dort kennen. Das Essen war grausam. Alle alten Leutezusammengepfercht in einem großen Saal. Abläufe, die mehr an Jugendherberge erinnerten, denn anWohnqualität. Immerhin waren einige der Schwestern wahre Augenweiden. Entschuldige, Trude. Abermit deinem Einverständnis. Ich mag nun noch einmal auf meine Kosten kommen. Außerdem würdest dumeinem Plan sicher zustimmen, weil es auch deine Rache an Nadine ist.Von Tim und Nadine indes sah ich nichts. Sie besuchten mich nicht, sie riefen nicht an. Ich warim Heim sehr auf mich gestellt. Ich wollte auch keinen Kontakt zu anderen Menschen dort. Siewaren oft älter als ich und zeigten sich deutlich schlechter vom Gesundheitszustand bzw. ihremVerstand. Ich nutzte die Zeit also, um meinen Plan zu durchdenken. Außerdem würde mein Plan ebenauch beinhalten, dass ich dazu eine zweite Person benötigte, die mitspielt und der ich vertrauenkonnte. Das war noch ...
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