1. Kabinengeflüster


    Datum: 08.01.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: maartZ

    stolperte den anderen hinterher. Meinen schwarzen kleinen Rollkoffer hatte ich nur erkannt, weil es der letzte war, den der Busfahrer aus dem Laderaum unter dem Bus zog. Er war geliehen und nicht sehr schwer. Die Rampe hoch und bald standen wir an einer sogenannten ‚Reception‘. Die Betreuer waren damit beschäftigt, alle Jugendlichen auf Kabinen zu verteilen. Wir hätten einige Stunden Zeit zu schlafen und würden den Kanal dann am frühen Morgen überquert haben. Nach und nach verzogen sich die anderen und am Ende stand ich als Letzter vor der ‚Reception‘.„Hm...“ die ältere der Betreuerinnen starrte auf ihre Liste. „Wir hatten ja noch die Absage…. Aber allein können wir Jonas nicht in eine Kabine schicken...“„Kein Problem,“ sagte Luke. „If it‘s ok for you, Jonas, teilen wir zwei uns eine Kabine!“ Ich zuckte mit den Schultern und nickte. „Ok für mich.“ Ich hasste meine piepsige Stimme.„Dann kannst du ja jetzt die Sonnenbrille absetzen, Cool Boy.“ sagte Luke grinsend und ging mir voraus.Ich schleppte mich hinterher. Luke hatte ebenfalls einen Rollkoffer, aber wesentlich größer als meiner und seiner war knallig rot. Das gefiel mir gut.Die Kabine, die Luke schließlich aufschloß, war winzig. Die zwei Koffer und wir zwei füllten schon den kleinen Raum. An einer Wand standen zwei schmale Betten. Übereinander - man mußte eine kleine Leiter hochklettern, um nach oben zu kommen.Es gab ein kleines rundes Fenster, ein Bullauge, aber gegen die stickige, fast abgestandene Wärme in der Kabine ...
     nutzte das kaum etwas. Hinter einem Vorhang war ein Minibad. Eine Duschkabine, bei der ich nicht wußte, wie man sich da überhaupt drehen sollte und eine Toilette, die fast unter dem Waschbecken verschwand. Alles war aus Plastik und schien aus einem Guss gefertigt zu sein.Luke kratzte sich am Kopf und blies die Backen dick auf: „Also für Grillparty nicht really geeignet.“ Dann lachte er.„Jonas, soll vielleicht Sturm geben nachts, I think it‘s better, you schläfst unten, dann bist du schneller auf Klo, wenn...“ Er tat so, als würde er sich übergeben müssen, ich mußte lachen und stimmte zu.Er legte seinen Koffer auf mein Bett: „Nur für one moment, please!“, öffnete ihn und holte seinen Waschbeutel raus. „Worauf wartest du? Pack aus: Pyjama, Bademantel, Pantoffel!“ Er sprach die Worte sehr betont aus und gab den strengen Lehrer.„Willst du erst duschen oder soll ich?“ fragte er dann. Ich hatte gar nicht die Absicht gehabt, mich zu duschen. Eigentlich hätte ich mir höchstens die alte Jogginghose, die ich auf der Fahrt anhatte ausgezogen und mich dann schlafen gelegt. Luke zog sein dunkelrotes T-Shirt aus und öffnete gerade den Gürtel, als er mein knallrot verfärbtes Gesicht bemerkte: „Hey, alles cool. Boy und Boy, enge Kabine, alles ok! Kein Grund to be ashamed.“ Ich zog meine Schuhe aus. „Und du kannst Dusche gut haben!“ Dabei hielt er sich die Nase zu und tat so, als würde er ohnmächtig zusammensinken. Daß seine braune Cargohose, an der alle Taschen vollgestopft und ausgebeult ...
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