Das fremde Mädchen
Datum: 28.12.2017,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Manuela Yasmina
Kann sein." "Wenn ja, wartet ihr dann wieder auf mich?" "Ich weiß ja noch nicht mal, ob wir heute früher raus kommen oder ihre Mutter nicht schon vor der Schule auf sie wartet. Und schon gar nicht, ob sie mit mir zusammen wartet." "Das macht sie bestimmt." Ich schwieg. Zu oft hatte Josephine mit ihren Behauptungen Recht gehabt. Wenn sie diese Gabe bei den Lottozahlen hätte anwenden können, dann wären wir schon mehrfache Milliardäre. Aber da versagte ihr Können leider. Wir mußten es wissen. Heimlich hatte ich Josi, ganz beiläufig, gefragt, ob sie wisse, welche Zahlen gezogen würden. Zwar sagte sie mir einige Zahlen, aber keine einzige davon kam. Drei-, viermal wiederholte ich dieses Experiment, aber immer mit dem gleichen Resultat. Nix! Heute wollte ich keinen Sari anziehen. Die Kälte von gestern hatte mir gereicht. Zwar stimmte es, daß Kälte mir nichts ausmachte, aber die hiesige Kälte war wesentlich anders als die in meiner Heimat. Da ich gesehen hatte, daß die Mädchen Strumpfhosen aus Wolle trugen, und Pullis, wollte ich heute dies auch anziehen. All dies besaß ich ja auch. Aber so kurze Röckchen wie die, die sie anhatten, wollte ich noch nicht anziehen. Zumal ich schon mitbekommen hatte, daß die Jungs auf der Treppe ihnen unter die Röcke schauten. Was dachten die wohl, was sie da sehen würden? Ich konnte mir nicht denken, daß die Mädchen den Zwickel aus den Strumpfhosen schnitten und ohne Höschen in die Schule kamen. Allerdings hätte ich es mir nur so erklären können, ...
weshalb die Jungs auf der Treppe ihnen dauernd unter die Röcke starrten. Manjula kam heute nicht im Sari zur Schule. Anscheinend hatten ihr das Wetter und die Kälte von gestern gereicht. Heute hatte sie einen Mantel an. Darunter einen Pulli und einen langen Rock. Und da es ein sehr weiter Pulli war, hielt sich das Starren auf ihre Oberweite unter den Jungs in Grenzen. Zwar sah ich heute auch das erste Mal direkt und absichtlich auf ihre Brust aber nur kurz. Ihr Gesicht war viel interessanter. Und da der Rock so lang war wie der Sari von gestern, konnte man ihr auf der Treppe auch nicht drunter schauen. Ganz im Gegensatz zu den meisten unserer Mädchen. Allerdings trugen die ja im Winter Wollstrumpfhosen, so daß es für uns Jungs nichts zu schauen gab. In den Pausen standen die Mädchen wieder zusammen und redeten. Was man gestern nicht gefragt hatte, das fragte man heute. Wir Jungs machten unterdessen eine Rutschbahn auf, die der Hausmeister leider zu schnell entdeckte und mit Sand bestreute. Scheiße! Nach der Schule war ich richtig neugierig, ob Josephine Recht hatte. Denn was Manjula vielleicht nicht wußte, und was mir am Morgen entfallen war, das war, daß wir heute Mittwoch hatten. Mittwochs waren offiziell nur fünf und keine sechs Stunden. Also setzte ich mich nach Schulschluß wieder auf die kleine Mauer und harrte der Dinge, die da kommen würden. Es dauerte etwa fünf Minuten, da kam auch Manjula heraus. "Na, wieder beim Direktor gewesen?" "Nein, auf der Toilette. Ich hab meine ...