1. Im Schatten


    Datum: 17.12.2017, Kategorien: Fetisch Autor: byspkfantasy

    meiner Schulkameradinnen ohne Ehemann und ohne eigene Familie. Ich hatte in den letzten vier Jahren nicht den Richtigen gefunden -- und es war mir inzwischen immer peinlicher, in meinem Alter mit sechsunddreißig auf die Suche nach einem Ehemann zu gehen. Es war wohl sehr naiv gewesen, darauf zu hoffen, dass der schmucke Luftwaffenoffizier jemals zurückkehren würde, wenn ich nach 1945 nie mehr ein direktes Lebenszeichen von ihm erhalten hatte, und die Nachricht von seiner Heirat in 1961 mit einer Russin machte mir das Ausmaß meiner Verblendung noch deutlicher. Vielleicht würde ich jetzt noch mehr auf andere soziale Kontakte im Rahmen meiner privaten Aktivitäten in Vereinen angewiesen sein, da meine anderen Freundinnen inzwischen mehr im Kreis von Verheirateten aktiv waren. Ich war im Schützenverein und in einem Wassersportverein jeweils als Schriftwart tätig, wo ich auch dem jeweiligen Kassenwart half. Sehr aktiv war ich in den Vereinen nicht, bis auf kleine Touren per Boot mit Karen, die bis dato auch meine beste Freundin gewesen war. Viele andere menschliche Kontakte hatte ich nicht. Ich hatte das schlichte, alte Haus geerbt, aber war sonst in der wohlhabenden Gemeinde eher eine Art Außenseiterin, die nur im kleinen Literaturkreis der katholischen Gemeinde Kontakt mit ‚Einheimischen' hatte. Und es gab nur relativ wenige Katholiken in Westberlin und noch weniger im Bereich des Havelsees. Einerseits war ich sehr zufrieden Hausbesitzerin zu sein -- mein Vater als ehemaliger ...
     Arbeiter wäre stolz gewesen --andererseits war das Haus unpraktisch und unmodern mit vielen kleinen Zimmern, gemessen am Standard der meisten Villen in der Nachbarschaft. Das zeigte schon die Tatsache, dass es nur ein Plumpsklo draußen gab. Das Grundstück war aber relativ groß. Eines Tages würde dieses einen großen Wert haben, das war mir klar. Aber zu diesem Zeitpunkt war es auch eine Last, denn jedwede Modernisierung war teuer und nicht einfach von mir zu leisten. Eine weibliche Steuerberaterin wurde nicht von den zahlungskräftigen Kunden akzeptiert, sondern eher von denen, die auch knapp mit Geld waren. Aber auch diese erwarteten eine konservativ und dabei gut gekleidete Geschäftsfrau. Freitag- und Samstagnachmittage waren die meisten Termine zur Besprechung. Im Rest der Woche war es eher Bürotätigkeit, die anfiel. Samstagabend hatte ich bisher im Sommerhalbjahr häufig eine Verabredung mit Karen gehabt zum Wassersport oder zum Kino, mitunter auch für ein nettes, gemeinsames Abendessen. Allein zu fahren oder ins Kino zu gehen, war genauso doof wie alleine ein Wochenendmenü zu machen. Als Kemal an diesem Samstagnachmittag mit den Unterlagen kam - wie üblich nach den Öffnungszeiten meiner Steuerberatungspraxis - da hatte ich mich schon umgezogen und trug ein Sommerkleid. Halb spontan lud ich ihn zum Abendessen ein, was ich seit Jahren nicht mehr gemacht hatte, weil ich ihn sonst nur bei seiner Familie besuchte. Halb deswegen, weil ich wohl unbewusst Hackfleisch gekauft hatte, ...
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