Macht Geld glücklich?
Datum: 03.12.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
gesprochen aber ich fand es als passend. Irgendwie hatte ich den Eindruck, als wenn es hier angemessen war. Frau Müller sah mich leicht belustigt an und grinste über das ganze Gesicht. "Heben sie sich diese Art zu sprechen für die Vernissage auf. Dort ist sie sicher angebracht und dort wird man es wohlwollend auffassen. Aber mit mir brauche sie nicht so zu sprechen. Gegen das Bekleidungsproblem können wir aber etwas machen. Wenn sie wollen, können wir morgen früh etwas einkaufen. Ich hätte Zeit und Lust dazu", sie grinste mich noch breiter an, "ich werde es ihnen auch nicht extra berechnen!" Jetzt musste ich selber grinsen. "Ich hole sie morgen um neun Uhr hier ab. Dann fahren wir mal was für sie einkaufen!" Gesagt, getan. Nächsten Morgen stand ich pünktlich vor der Tür und Frau Müller fuhr Punkt neun Uhr vor. Eine Eigenschaft, die ich an ihr liebte. Neun Uhr hieß bei ihr neun Uhr und nicht halb zehn. Das konnte sie sich bei ihren Kunden wahrscheinlich auch nicht leisten. Sie wusste natürlich genau, wohin sie wollte und ich betrat diese Geschäfte das erste Mal. Zuvor war ich nur daran vorbei gegangen und hatte nicht einmal in die Auslagen geschaut. Ich wusste genau, dass es anders werden würde als sonst. Zuvor ging der Ablauf in etwa so: Hose anziehen, passt, Preis stimmt, fertig. Das konnte ich jetzt vollkommen vergessen. Ich war mit einer Frau unterwegs, da ging das gar nicht. All die zuvor genannten Argumente waren nicht mehr wichtig, und wenn auch alle gegeben war, so ...
hieß das noch lange nicht, dass es gekauft wurde. Drei Oberteile waren relativ schnell gefunden, aber dann kamen die Hosen dran. Ich habe sicher keine Problemfigur, sondern bin noch gut in Schuss, aber das, was jetzt folgte, war die reinste Tortur. Ich hasste es, mich immer wieder umzuziehen. Es dauerte immer so lange und das war mehr als ätzend. Eine Hose nach der anderen folgte, aber jedes Mal, wenn ich aus der Umkleide kam, hatte Frau Müller etwas daran auszusetzen. Sie zupfte an mir herum und ich stand nur da und staunte. Mal waren die Hosenbeine zu lang, was man durch einen Schneider hätte ändern lassen können, aber mangels Zeit fiel das aus. Ein anderes Mal saß sie einfach nicht richtig. Ich sah das allerdings nicht. Im Spiegel empfand ich es als passend. Aber eben nur passend, nicht perfekt. Irgendwann passierte dann etwas Seltsames. Frau Müller war einfach mit nichts einverstanden. Als mit die nächsten Hosen herausgesucht wurden, nahm sie diese der sehr bemühten Verkäuferin aus der Hand, die sie mit ihrem Vornamen Karin ansprach, und kam damit direkt in meine Kabine. Dabei war ihr vollkommen egal, in welchem Zustand des Umziehens ich mich gerade befand. Um es genau zu sagen, stand ich gerade mehr oder weniger in Unterwäsche dort. Zum Glück waren die Umkleidekabinen in diesem relativ kleinen Geschäfte großzügig. Aber trotzdem erschrak ich ein wenig, als sie auf einmal in der Kabine erschien. Sie sah mich einen winzigen Moment von oben bis unten an und meinte dann nur: ...