1. Ein exotisches Au-pair Mädchen


    Datum: 13.11.2017, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: by_Faith_

    Kathrin parkte in der Doppelgarage und schlug die Autotür hinter sich zu. Das Gepäck würde sie nachher aus dem Kofferraum holen, jetzt brauchte sie erst einmal eine Tasse Kaffee und ein entspannendes Vollbad. Sie war eine geschlagene Woche geschäftlich im Ausland gewesen und hatte den Einzug des Au-pair-Mädchens verpasst. Mit dem Smartphone am Ohr lief sie zur Tür ihrer Villa. »Ich bin zu Hause Baby!«, sagte sie, als Anna, ihre Lebenspartnerin abnahm. »Super! Ich komme gleich nach dem 17 Uhr Meeting nach Hause und dann ...« »Und dann ...«, hauchte Kathrin mit einem Lächeln, als Anna nicht weitersprach »Dann haben wir uns endlich wieder«, sagte Anna in einer Tonlage, bei der Kathrin vor ihrem inneren Auge Bilder von landschaftlichem Sex im Kerzenschein sah. »Ist das Au-pair-Mädchen zu Hause?«, fragte Kathrin. »Ja, Keiki müsste zu Hause sein. Sie freut sich schon dich kennenzulernen«, erklärte Anna. »Hat sie sich schon eingelebt?« »Ja. Sie ist für ihr Alter sehr selbstständig.« »Also haben wir den Abend für uns?«, hauchte Kathrin. »Ich kann's kaum erwarten. Mach dich hübsch, ich habe eine Überraschung für dich«, säuselte Anna und legte mit einem schmatzenden Kussgeräusch auf. Kathrin packte das Smartphone in ihre Handtasche und fühlte, bei der Vorfreude auf das Wiedersehen mit ihrer Freundin, eine leichte Röte auf dem Gesicht. Etwas angespannt, wegen des noch unbekannten Au-pair-Mädchens, schloss sie die Haustür auf. Sie und Anna verdienten jeweils genug, um eine ...
     Großfamilie ernähren zu können. Das typische DINK - Modell (Double Income no Kids) von gleichgeschlechtlichen Akademikerpärchen ging bei ihnen voll auf. Aus diesem Grund hatten sie sich entschieden, einen Au-pair-Platz in ihrem Domizil anzubieten. Die Villa mit den Nebengebäuden bot genug Platz, um eine Schulklasse einzuquartieren - aber solch hohe Ziele verfolgten die beiden nicht. Sie wollten ihren Wohlstand wohldosiert teilen. »Hallo?«, rief Kathrin in den Hausflur. Es kam keine Antwort. Sie ging in den weitläufigen Wohnraum und schaute zur Galerie im ersten Stock empor, konnte aber niemanden sehen. Die Schritte ihrer Pumps hallten auf dem Granitboden und ließen eine gewisse Hektik erahnen. Der Boden sah schlampig gewischt aus und die Glasplatte des Esstischs sah aus, als hätte jemand Milch verschüttet und es nicht für nötig gehalten, ihn abzuwischen. Der Putzfrau hätten doch wenigstens die Schlieren auf dem Boden auffallen müssen. Ihr sprangen solche Schlampigkeiten von Berufswegen ins Auge. Kathrin warf einen Blick in die Küche. Sie sah kein Au-pair-Mädchen, registrierte aber, dass die Arbeitsplatte voll schmutzigem Geschirr stand. Das konnte sie der Putzfrau nicht anlasten, das bisschen Geschirr machten Anna und sie normalerweise nebenbei. Durch den verglasten Verbindungsgang zum Gästehaus sah sie das Au-pair-Mädchen auf einer Gartenliege am Pool dösen. »Was für ein Luder«, flüsterte Kathrin. Ihr erster Eindruck von der Halbhawaiianerin war zwiegespalten. Zum einen kam die ...
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