1. Die Wette


    Datum: 13.11.2017, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byWespe

    möglich durchs Leben zu kommen und abzugreifen, was eben ging. Sein Kühlschrank war wie immer randvoll mit Alkohol. Champagner, Wodka, Bier, Alkopops. Ich hatte die Bestellungen der Leute zu holen...oh oh, das ist schlecht, ganz schlecht. Wer den Bediendeppen macht, MUSS die Wette verloren haben, niemand tut so was freiwillig. Und ich, das Küken in der Clique, ich, Andys Schwester, schon mal gar nicht. Ich war doch eigentlich immer die Püppi, auf die man mit einem letzten Rest von Anstand noch irgendwie aufgepasst hat. Man, tat mein Kopf weh! Dieses verkaterte Gefühl, wie sehr ich es doch hasste! Und dennoch, die Partys gingen weiter. Immer wieder Alk, Sex, Drogen. Härter, ungehemmter, wilder. Irgendwann entschloss ich mich, meine Lider endgültig zu öffnen, auch wenn es brannte und rote Kreise vor meinen Augen tanzten. Rauchen? Bloß nicht! Nicht jetzt, vielleicht in ein paar Minuten. Ich schlug die Decke zurück und betrachtete meinen Körper. Blaue Flecke an den Innenseiten meiner Oberschenkel gaben mir zu denken. Denken? Oh man! Ich dachte... Da waren Maik, Benny, Daniel, Jan und Andy, mein Bruder. Alle fünf waren gestern Nacht dabei. Mit Maik bin ich hierher gegangen, ins Schlafzimmer, auch daran konnte ich mich erinnern. Küsse? Ja. Fummeln? Ja. Ausziehen? Ich meine schon, Maik steht auf blanke Titten. Mehr? Ich wusste es nicht -- noch nicht. Nun drehte ich mich doch zum Nachttisch an der anderen Bettseite und klaubte eine Marlboro aus der dort liegenden Schachtel. Noch ...
     zittrig hielt ich das Feuerzeug an den Glimmstängel und atmete Sekunden später schon beinah wieder mit Genuss den würzigen Rauch in meine Lungen. Neben dem Zigarettenpäcken lag ein dunkles Tuch. Noch zusammengeknotet, als hätte es jemand letzte Nacht getragen. Getragen? Letzte Nacht? Oh fuck...ich schluckte trocken. Ein Kronleuchter voller Lichter ging mir auf! Ich trug es, aber nicht um den Hals. Maik hatte es mir um den Kopf gebunden und mir so meine Augen verdeckt. Deswegen fiel mir auch die Erinnerung so schwer. Ich konnte keine Bilder fokussieren, da gab es nur noch Gefühle und Geräusche. Angegrinst hatte er mich. Diabolisch. Wie ich es liebe. Lieben soll... Dann hat er mir mit seinem alkoholverseuchtem Atem zugeflüstert: „Leg dich hin Baby, du bist der Loser dieser Nacht, ich habe eine Überraschung für dich." Habe ich ihm vertraut? Kann ich mir nicht vorstellen. Ich erinnere mich an das Bett, an das kühle Satinlacken, an das angenehme Gefühl, wie es meine gereizte Haut für einen winzigen Moment beruhigte. Küsse fühlte ich auf meinem Hals, während meine Arme nach oben und gleichzeitig zur Seite gebogen wurden. Dann hielten keine Hände sie mehr fest, bewegen konnte ich sie dennoch nicht mehr. War ich in Panik? Sicher nicht. Die Mochitos, einige Bier, mehrere Wodka und ein Joint hatten jedes Warnsignal in meinem Hirn stillgelegt. Dann kitzelte es an den Außenseiten meines Oberkörpers, nach unten zu den Oberschenkeln, den Waden, den Füßen. Noch war Maik zärtlich zu mir, küsste ...
«1...345...10»