1. Stille Wasser Mögen's Tief 01


    Datum: 07.08.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byRomeoReloaded

    trinken mitgebracht hast." „Ha", meint er abfällig, „den wollte ich eigentlich mit meinen neuen Kommilitonen vom antiken Drama trinken." „Aber?" „Die eine trinkt Cola light, der andere Hefeweizen, der dritte nur Wasser ohne Kohlensäure. Keiner hat Interesse an Wein. Was ist nur aus der Bohème geworden?" „Tja, was nur?", überlege ich, während ich uns ein Paar Weingläser hole. Schöne alte Kristallgläser von Rosies Tante. Lucien hat meinen Platz auf dem Sofa eingenommen, also schalte ich den Fernseher aus und lasse mich neben ihn in die Polster fallen. Dicht neben ihn. Er scheint überrascht, mich so nah an seiner Seite zu spüren. „Schenkst du uns ein?", frage ich. Er hantiert mit den Gläsern und der kurze Anflug von Peinlichkeit verliert sich. Wir stoßen an: „Aufs Studentenleben!" Der Wein schmeckt richtig gut. Lucien lässt sich entspannt in die Kissen sinken, nippt an seinem Glas und schaut sich versonnen um. An der Wand zeigt ein heller Fleck, wo früher mal eine Kuckucksuhr hing. „Schon schräg hier", meint er, „sieht eher aus wie ein Bühnenbild als wie 'ne echte Wohnung." „Hmm", mache ich zustimmend. „Gefällt mir." „Inwiefern?" „Na ja, ich meine, klar, das Zeug hier, das ist alles völlig unmöglich, typisch alte Jungfer, aber manchmal scheint da irgendwas durch, was es total geil macht. Verstehste?" „Total." Ich meine es ernst. Fast bin ich versucht, ihm was über einen gewissen Dschungel zu erzählen, der manchmal durchbricht. „Warum wohnt ihr eigentlich nicht mit euren Freunden ...
     zusammen? Studieren die woanders?" Ich winke ab, so ähnlich, wie er am Morgen bei der gleichen Frage abgewunken hat. „Haben wir momentan nicht im Angebot. Sind beide Single." Und Rosie ist meines Wissens noch Jungfrau, aber das binde ich ihm nicht auf die Nase. „Und ihr seid so gute Freundinnen, dass ihr unbedingt zusammen wohnen wollt. Selbst wenn's in der Wohnung der alten Tante ist." Ich zögere. „Also eigentlich war das die Idee meiner Eltern." „Hä?" „Tja, sie ... fanden das wohl sicherer." „Sicherer." Er zieht die linke Augenbraue hoch. Cool, das kann ich nicht, eine Augenbraue einzeln hochziehen. „Na, ja, ich ..." Ich wickele die ganze Zeit schon eine Haarsträhne um meine Finger, immer wieder. Mein Herz klopft so laut, dass er es eigentlich hören müsste. Ich hole tief Luft. „Ich hatte was mit 'nem Typen, der meinen Eltern nicht gepasst hat. Bei der Vorstellung, mal so einen Schwiegersohn zu haben, bekamen sie Schnappatmung. Deshalb bin ich jetzt hier bei Rosie. Damit sie auf mich aufpasst." Neugierig dreht er sich auf dem Sofa zu mir um, zieht dabei einen Fuß unter seinen Hintern. Das dazugehörige Knie streckt sich mir entgegen und berührt meinen Schenkel. Keiner von uns rückt ab. Wir tun einfach so, als bemerkten wir die Berührung nicht. „Eine Romeo-und-Julia-Geschichte, was? Zwei Herzen, unsterblich miteinander verbunden, aber die Familien sind dagegen. Euch bleibt nur die Flucht, Jasmin, du musst mit ihm durchbrennen!" „Eigentlich ...", ich schaue auf den Boden, hole ...
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