1. Das Mädel aus dem Museum


    Datum: 25.06.2019, Kategorien: Transen Autor: bycummer100

    ruhig und feierlich an dem breiten Weg. Die Sommerkurse waren vorbei und der Campus fast verlassen, als ich pfeifend den Bürgersteig hinunterschlenderte. Ich hatte eigentlich nicht vor, das Kunstmuseum auf dem Campus zu besuchen - ich wollte nur Rebeccas Umzugs-Chaos entkommen. Aber warum eigentlich nicht ins Museum? Die ehemalige Residenz des College-Gründers, ein riesiges Herrenhaus im Tudor-Stil, das vier Familien oder dreißig verzweifelten Studenten ausreichend Platz geboten hätte, war in ein Kunstmuseum umgewandelt worden. Die meisten ausgestellten Werke stammten angeblich aus der persönlichen Sammlung des Gründers. Nicht viele Leute gingen dorthin - es war ein guter Ort zum Chillen oder um einen neuen Freund auszuführen. Ich ließ einen Dollar durch den Schlitz in die Metallbox fallen, als ich mich durch die großen, schweren Türen drückte. Der Eishauch der Klimaanlage traf mich wie ein göttliches Geschenk und ich seufzte, als meine heiße, verschwitzte Haut unmittelbar fröstelte. Die Kälte hatte aber noch einen anderen Effekt und ich steuerte erstmal die Toilette an. Ich wusste, wo sie lag - rechts vom Haupteingang - also setzte ich etwas hektisch in Bewegung, ohne genau hinzuschauen. "Mensch! Pass doch auf", kreischte ein Mädchen, das ich beinahe über den Haufen rannte. "Oh, Mist, sorry!" Ich errötete, als ich aufblickte. Ein hübsches Mädchen mit langen braunen Haaren und einem schelmischen Lächeln sah mich an. Sie erinnerte mich an Kätzchen, das Milch stibitzte. Sie ...
     war vielleicht zwei, drei Zentimeter größer als ich mit ihrer Schuhen - High-Heels mit 10-cm-Absätzen. In ihrem süßen blauen Rock und einem weißen Top sah sie extrem hübsch aus. In meinem lässigen Trägershirt und Sandalen, mein lockiges blondes Haar kaum von einem Haargummi gebändigt, fühlte mich plötzlich ziemlich schludrig. Ich stand zappelnd vor ihr und zog vermutlich eine Grimasse vor lauter Not, mein Wasser zu halten. "Keine Angst", kicherte sie. "Wenn du gehen musst, dann musst du gehen!" Und anmutig wie ein Schwan auf einem Teich glitt sie aus meinem Weg. Manche Frauen hatten einfach diese anmutige Eleganz... Ich hätte sie gerne noch gefragt, woher sie kommt, aber erstmal hatte ich etwas Dringendes zu erledigen! "Vielen Dank", sagte ich lächelnd und schlüpfte in die Damentoilette. Nachdem ich meinen Druck abgebaut und mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt hatte, war ich bereit, mich wieder der Öffentlichkeit zu zeigen. Das Museum war fast verlassen. Das Mädchen im blauen Rock war leider nirgends mehr zu sehen. Ich schlenderte durch die sonnigen Flure des umgebauten Herrenhauses. Die Malereien und Skulpturen kannte ich schon von früher. Kunst interessierte mich nicht so sehr, aber es war immer noch besser als nach Hause zu gehen und Rebecca beim Umzug zu helfen. "Tut mir wirklich leid, Mia", sagte ein Mann sehr ernst, seine Stimme klang laut und scharf und durch die leeren Hallen. Er klang gar nicht sehr mitleidig sondern ziemlich verärgert. "Ich halte das einfach ...
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