1. Lottogewinn


    Datum: 04.11.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: tommynorden

    müsste es doch reichen, oder?" "Das ist eine gute Idee, Frau Lüders. So werde ich es machen. Danke! Und sagen Sie mir einen Gruß an Werner. Er könnte sich auch mal wieder bei mir melden." "Stimmt, ich soll dir ja auch einen Gruß von ihm ausrichten. Ihr seid doch schon seit Schulzeiten dicke Freunde, oder?" "Sind wir, auch wenn der Kontakt jetzt etwas lockerer ist. Leider wohnt er ja nicht mehr um die Ecke ..." "Ach Rainer, wenn du wüsstest, wie mir die Enkel abgehen, wo ich sie doch nur noch alle paar Monate mal sehe. Sie sind jetzt so alt, dass sie auch nicht mehr jedes Mal mitwollen, wenn Werner und Dagmar mich besuchen." "Ja, auch Enkelkinder werden eben größer ..." "Wem sagst du das?" Bevor ich mich verabschiedete, kaufte ich noch die wöchentliche Zeitung für meine Frau und für mich das Automagazin. Heute hatte sich der Besuch im Laden richtig gelohnt. Wann hatte ich schon mal den Laden mit mehr Geld im Portemonnaie verlassen? Meist hatte ich dort meine Zeitschriften gekauft und ab und zu Lotto gespielt. Allerdings vergammelten die Scheine dann bei uns zu Hause in der Schublade und nur, wenn meine Frau Gabi aufräumte, reichte sie mir meist einen ganzen Stapel alter Spielteilnahmen in die Hand, die ich dann bei Frau Lüders im Laden durchsehen ließ. Und heute hatte ich sogar eine Gewinnanforderung ausfüllen müssen. Wenn es denn wirklich einen Tausender oder etwas mehr gab, würde es mich freuen. Das Geld konnten wir gut gebrauchen. Bei mir in der Firma war Kurzarbeit ...
     angesagt und ich arbeitete nur noch drei Tage die Woche. Überstunden gab es auch nicht mehr und so mussten wir das ganze letzte Jahr etwas sparsamer leben. Und wie es der Teufel so wollte, gab es jetzt ein Problem an Gabis Wagen. Die Reparatur wurde mit achthundert Euro veranschlagt. So lange fuhr Gabi jetzt mit dem Rad oder nahm meinen Wagen, wenn ich eh zu Hause saß. Erst gestern Abend hatte ich mit Gabi noch überlegt, wie wir diese Rechnung stemmen wollten. Urlaub war dieses Jahr sowieso nicht drin, da auch eine neue Waschmaschine dringend angeschafft werden musste. Die alte Maschine hatten wir uns noch vor der Hochzeit gekauft und sie war nach mehr als zwölf Jahren jetzt am Ende. Immerhin erstaunlich, dass es dieses Modell Marke Billigheimer so lange durchgehalten hatte. * "Jetzt spann mich nicht auf die Folter, Rainer. Was ist los, warum gehen wir heute Pizza essen?" Gabi hatte mich etwas empört angeschaut, weil ich sie anstatt an den gedeckten Tisch heute Abend noch in ein Lokal ausführte. Immerhin war sie mit leicht genervten Blick doch mitgegangen, auch wenn sie dabei klagte, dass ihre Beine vom vielen Laufen heute so schmerzen würden. Aber die knapp dreihundert Meter bis zu Alberto und seiner Pizzeria wollte ich wirklich nicht im Wagen zurücklegen. "Ganz einfach, mein Schatz, weil wir im Lotto einen Vierer hatten und sechzig Euro gewonnen haben." "So? Nur deshalb?" Ihre Stirn umwölkte sich. Ich wusste, wenn ich nicht noch einen weiteren Grund auffahren würde, hätte mir mein ...
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