1. Detektiv: Ich tue das nicht gerne


    Datum: 03.11.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Italiener

    Geschäft vor demselben CD-Regal interessiert die Cover betrachtet. "....triffst Dich heute noch mit deiner Tante?" "Ja." "....scharf" "hol sie vom Geschäft ab". "Sollen wir mitgehen?" "nein, nein, lass mal, das schaff ich heute allein." "Spielverderber". "Sie kann uns doch nicht ständig alle drei". "Ja, aber gerade heute." "Reg dich nicht auf, wird sich schon wieder eine Gelegenheit ergeben." "Fragst Du sie?" "O.k. , fragen kann ich" "Und Anne?" "Was meinst Du?" "Na, deine Schnecke, weiß sie eigentlich davon?" "Nö, wieso? Sollte sie?" "Also, ich weiß nicht. Ist doch ne Süße" "Unbestritten, aber manchmal muss man sich eben um die holde Verwandtschaft kümmern." "Dann richt mal schöne Grüße aus, und vergiss nicht, sie zu fragen" "Klar, mach ich doch". Ich bin es gewohnt, alles im Kopf akribisch zu speichern, aber diesem Talk maß ich keine besondere Bedeutung bei. Bald darauf trennten sich die jungen Leute und meine Zielperson ging nach Hause, wo er bis gegen vier auch verblieb, und ich mir die Füße in den Bauch stand. Und es schien nun kaum aufregender zu werden, nachdem der junge Mann seine Tante vom Geschäft abgeholt hatte. Aber ich bin gewitzt genug nach jahrelanger Erfahrung, auf Details zu achten. Mir fiel sein Blick auf, den er ihr zuwarf, als sie den Flur entlang gingen. Ich konnte ihn anfänglich nicht richtig einschätzen, aber es lag was spitzbübisches drin? Ein bisschen Frechheit sogar? Und ihre Reaktion war ein Blick, den ich schon oft beobachtet habe, und der ...
     Einverständnis heißt. Mir schoss es durch den Kopf! Die haben tatsächlich etwas miteinander. Und kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, da vollführte seine rechte Hand schon einen wahren Tanz auf ihrem Gesäß in einer Art und Weise, die nicht zum normalen Verhältnis von Tante und Neffe passen. Nebeneinander hergehend nahmen sie ebenfalls die Treppe mit einer beschwingten Leichtigkeit, die man bei jungen Liebespaaren beobachten kann. Sie stürmten regelrecht durch die Halle, wieder der kurze Gruß zur Empfangsdame, die den jungen Mann zu kennen schien. Glücklicherweise hatte ich bereits beim Herfahren unmittelbar hinter ihm eine Parklücke gefunden, im Halteverbot natürlich, aber um Ordnung kümmern sich die jungen Leute heute ja nicht mehr, und als er losfuhr, konnte ich ihm sofort folgen. Durch das Rückfenster des vorausfahrenden Wagens konnte ich sehen, dass sie ihre Köpfe nahe beieinander hatten. Sie saßen deutlich enger, als es der Innenraum des Wagens geboten hätte. Es war kein Zweifel mehr, die beiden turtelten. Also hatte mein Auftrag doch einen Sinn? Sollte ich nach drei erfolglosen Tagen - solange hatte ich den Auftrag schon - nun doch zum Ziel gelangen? Also beruflich doch ein voller Erfolg? Dennoch kam ich mir schäbig vor. Ich musste mich wieder konzentrieren. Wow. Sie war abgetaucht. Saß nicht mehr im Wagen; hatte ich eine Sekunde nicht aufgepasst? Keine Spur mehr von ihr zu sehen, als der Wagen bei Grün weiterfuhr. Verdammter Trottel, sagte ich zu mir. Ich wähnte mich ...
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