1. Jagdfieber


    Datum: 02.11.2017, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: byCaballero1234

    Sandstrand wie auf einer Ansichtskarte. Für Tina der Himmel auf Erden und einzig von dem Wermutstropfen begleitet, dass ihre Familie das alles nicht auch erleben durfte. Ursula grinste. „Du kannst heute noch so lange Tanzen, dass dir danach die Füße abfallen!" meinte sie lachend und schob das Glas in die Mitte des Stehtisches. „Aber jetzt lass uns erst mal ein wenig umschauen!" Tina wusste, dass es nur zwei Dinge gab, die ihre Freundin mit dem Wort „umschauen" beschrieb: Tagsüber all die Verkaufsstände und Geschäfte abzugrasen um dort Unsummen für nutzloses Zeug auszugeben, oder abends die Augen nach irgendwelchen Männern zu verdrehen, die ihnen über den Weg liefen. Ursula hatte Tina diesbezüglich zwei Dinge gestanden: Erstens hatte sie seit drei Monaten mit niemandem mehr geschlafen, was angesichts der Tatsache ihrer Scheidung nicht besonders überraschend kam. Und zweitens war die Vorliebe ihrer Freundin für Schwarze zur Sprache gekommen, von denen es hier natürlich jede Menge gab. Kein Tag war bisher vergangen, an dem sie nicht kichernd wie Teenager hinter dem einen oder anderen nachgeguckt und sich über seine sportliche Figur oder das hübsche Gesicht unterhalten hatten. Tina hatte sich da ein wenig anstecken lassen und obwohl natürlich jeder nähere Kontakt zu einem anderen Mann rein hypothetisch war, entdeckte sie dann und wann doch einen, der ihr ausgesprochen gut gefiel. So wie den Kerl ein paar Tische abseits, der den Hals in die Höhe reckte und mit gewinnendem ...
     Lächeln zu ihnen herüber blickte. „Hast du die da drüben gesehen?" raunte Ursula und wies mit einem Kopfnicken in die Richtung. „Wetten, dass sie zu uns kommen!" „Ich hoffe nicht!" seufzte Tina. Hinschauen und stille Bewunderung war eine Sache. Flirten eine andere. Trotz des sexuellen Defizits ihrer Freundin existierte die stille Übereinkunft, hier keine Männergeschichten anzufangen, was für Tina nur bedeutet hätte, zum dritten Rad am Wagen zu werden. Sie selbst war eine durch und durch treue Frau, die nicht ein einziges Mal in ihrer Beziehung mit Bernhard auch nur einen Gedanken daran verschwendet hätte, ihn zu betrügen. Und sie wollte ihr schlechtes Gewissen ihm gegenüber nicht durch irgendeinen Kontakt zu einen anderen Mann verstärken. Es reichte, dass er mit den Kindern zu Hause bleiben hatte müssen. ++++++ Die groß gewachsene Blonde lächelte ihn an und tippte dann ihrer Begleiterin auf die Schulter um sie auf ihn aufmerksam zu machen. Er fixierte die beiden jetzt mit seinen Augen, sah zu wie sie die Köpfe zusammen steckten, tuschelten und kicherten. Jagdzeit! Jetzt hatte es endgültig begonnen! Er bahnte sich den Weg zum Stehtisch der zwei Frauen und nahm nur Carl mit, der in der Hierarchie des Rudels an zweiter Stelle stand. Die anderen drei mussten noch warten. Das breite Lächeln des Leitwolfes wurde mit ein wenig Verlegenheit beantwortet, so wie er es oft bei jenen Frauen erkennen konnte, die er ganz direkt angesprochen hatte und deren männliche Begleitung gar nicht hierher ...
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