Eine Romanze - Ich lerne Florian kennen und verliere beim Schach
Datum: 05.09.2017,
Kategorien:
1 auf 1,
Autor: Marvin
Wow, antwortete ich, und da ist dir als Erstes Schach eingefallen? Das ist ja Kompliment und Beleidigung in einem. Hätte ich dich gleich gefragt, ob du mit mir ins Bett willst, hättest du mir zu Recht eine rein gehauen, und davor hatte ich Angst . Mit dieser Einschätzung hatte er tatsächlich Recht, das ist nicht meine Art. Ich bin zwar kurzen sexuellen Erlebnissen gegenüber einigermaßen aufgeschlossen, aber nicht so plump, und auch nicht so schnell. Ich kann einfach nicht mit Menschen schlafen, die ich gar nicht einschätzen kann und mit denen mich nicht ein gewisses Maß an Vertrautheit verbindet. Jetzt endlich kam ich wieder einigermaßen zu mir und wir begannen ein wenig zu plaudern. Nichts weltbewegendes, aber immer mit ein paar interessanten Aspekten und éAusreißern, wie ich es nennen möchte. Und jetzt, im etwas ernsteren Gespräch, fiel mir auch auf, dass seine Stimme sehr gut zu dem gutgebauten Körper und dem attraktiven Gesicht passte. Nur das Lachen kam mir weiterhin etwas deplatziert vor, aber unser Gespräch würde ich von da an auch eher als launig und süffisant bezeichnen denn als schenkelklopfende Brüllpointen. Zwei Bier später waren wir immer noch sehr vertieft in ein Gespräch, an dessen Inhalte ich mich gar nicht erinnere. Nur dass es in mir insgesamt ein gutes Gefühl hinterlassen hat, das habe ich gemerkt. An irgendeinem Punkt wiederholte er plötzlich sein ursprünglich als Spaß gemeintes Angebot, Schach zu spielen. Und ich nahm an. Da ich mein altes Schachbrett ...
samt Figuren beim Umzug in meine Studenten-WG aussortiert hatte, gingen wir zu ihm. Bzw. wir fuhren, denn wir waren beide mit dem Fahrrad da. Zum Glück war es nicht weit, denn der Oktoberregen war ziemlich kühl. Ich mag Regen eigentlich ganz gern, aber auf dem Fahrrad strengt es an. Bei ihm angekommen hingen wir die Jacken zum Trocknen und er gab mir ein Handtuch für meine Haare. Weil es wirklich ziemlich nass war, zog er nach den Schuhen auch seine Socken aus und warf sie beherzt in das angrenzende Bad. Er sah mir an, dass ich unschlüssig war und bot mir sofort an, dass ich auch meine ausziehen könne. Auf der Heizung im Bad würden sie sicher schnell trocknen können. Sofort danach kramte er in einem Regal in (augenscheinlich) seinem Zimmer aus einer Schublade ein Schachbrett samt Figuren aus und sah mich fragend an. Boden oder Bett? Jetzt erst merkte ich, dass es im Zimmer keinen brauchbaren Tisch gab. Aber es gab ein mit diversen Unterlagen und Büchern ziemlich vollgerümpeltes Sofa, worauf mein prüfender Blick fiel. Hier konnte man sich immerhin anlehnen, was auf Dauer nicht übel ist. Er seufzte kurz, machte sich dann aber daran, Platz zu schaffen. Das meiste an Papier wurde nach einem System auf das Bett verlegt, welches sich mir nicht erschloss. Aber es war ein System dahinter, denn ich merkte ihm die Sorgfalt an, mit der er das Ganze betrieb. Ich ertappte mich dabei ein kurzes Bedauern zu verspüren, dass das Bett damit für andere Aktivitäten nicht mehr zur Verfügung stand, ...