Meine Sabine
Datum: 26.03.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: tommynorden
"Ist schon gut, war ja nicht schlimm, aber entschuldigt mich, ich hab keine Zeit mehr. Ich muss weiter. Tschüs!" Damit ließ ich die Drei stehen, und ging zu Fuß zu meiner heutigen Baustelle, gleich um die Ecke, nur vier Häuser weiter. Zum Glück konnte ich heute fast ganz allein arbeiten. Lediglich Horst schaute zweimal kurz rein und vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war. Ich machte mehrmals kurz Pause, holte den Brief aus der Tasche und musste ihn immer wieder lesen, so dass ich ihn zur Mittagspause längst auswendig konnte. Dazu dachte ich fast pausenlos an Sabine. Ich sah die ganze Zeit ihr Gesicht vor meinen Augen, spürte ihren besonderen Blick und hörte ihre Stimme in meinem Kopf. Ich musste mich regelrecht zwingen, meine Arbeit richtig zu machen. Als es schon Mittag war, kam ich in der Pause, an der frischen Luft spazieren gehend, an mehreren Telefonzellen vorbei. Ich blieb stehen, überlegte, ob ich in eine Zelle eintreten sollte und traute mich plötzlich doch nicht bei Sabine anzurufen. Erst am Abend, auf dem Rückweg nach Hause, nahm ich endlich all meinen Mut zusammen. Ich musste jetzt ihre Stimme zumindest hören. "So, jetzt oder nie!", dachte ich, ging in die Zelle, warf Geld ein und mit zitternden Händen wählte ich Sabines Nummer. Es tutete, dann meldete sich eine tiefe Stimme. "Ja, Meyer!" Da ich stockte, erklang die Stimme wieder. "Hallo, wer ist denn da?" Ich stammelte nur. "Ja, hallo, äh ... ich hätte gerne Sabine gesprochen." "Moment bitte" sagte der ...
Mann nicht unfreundlich. Ich wartete eine kurze Weile, dann kam sie ans Telefon. Ganz aufgeregt hörte ich endlich wieder ihre Stimme. "Hallo, hier Sabine Meyer!" "Ja, hallo, hier ist Michael! Kannst dich noch erinnern?" Was für eine blöde Frage. Fiel mir denn nichts Besseres ein? Sie lachte aber nur. "Aber klar doch, es ist schön, dass du dich meldest." Ich war direkt glücklich, jetzt so ihre Stimme zu hören. Ich erfuhr das der Mann an der Strippe ihr Vater war, dass sie gerade Musik in ihrem Zimmer gehört hatte und nachdem wir uns circa zehn Minuten weiter so unterhielten, fragte sie: "Wo bist du jetzt?" Ich beschrieb es ihr. "Oh!" sagte sie, "warte, da ist eine kleine Kneipe in der Nähe, <>Lila Eule<> heißt sie, da können wir uns in einer viertel Stunde treffen, wenn du magst." Mein Herz machte einen Doppelschlag, so aufgeregt war ich plötzlich. "Sehr gerne", antwortete ich, "bis gleich", schob ich dann noch hinterher, aber sie hatte schon aufgelegt. Das Telefonat hätte auch nicht viel länger gehen dürfen, denn mein Kleingeld näherte sich bedrohlich dem Ende. Damit legte ich auf und machte mich langsam, es war ja Feierabend, auf den Weg. Da ich jetzt erst merkte, dass ich meine Werkzeugtasche und die dreckigen Arbeitsklamotten noch an hatte, musste ich einen kleinen Umweg zurück über die Firma machen. Werkzeug schnell weg gelegt und rasch was Frisches angezogen, war eine Sache von drei Minuten; um dann nicht zu spät zu kommen, rannte ich fast den ganzen Weg. Als ich bei der ...