1. In vollen Zügen


    Datum: 25.10.2017, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: bybumsfidel

    © bumsfidel 2012-2017 Genießen Sie die Fahrt in vollen Zügen. Der Zug bediente alle Klischees. Ein IC, zum Bersten voll. Voll, wie die Mitreisenden im Großraumwagen. Kegelclubs auf Rückreise von der Weinlese an der Mosel. Helge konnte seine Platzreservierung vermutlich getrost in die Tonne kloppen. Er drängelte sich trotzdem durch die betrunkenen meist weiblichen Massen auf der Suche nach seinem Platz. 'Scheiß besoffene Fotzen', lästerte er in Gedanken. 'Alkbirnen, die sich einmal im Jahr die Trockenpflaume füllen lassen!' Irgendwie hatte Helge gerade richtig gute Laune. Wie gewohnt machten ihm fast alle bereitwillig Platz, was er seinem Körperbau zu verdanken hatte: 1m92 groß, gute 100 kg Muskelmasse. Ein Kreuz wie ein Möbelpacker. Sein kantiges Gesicht und die kurzen Haare taten ein Übriges, um ihn als Respektsperson auszuweisen, dem man besser aus dem Weg ging. Seine dunkelbraunen wütenden Augen weiteten sich: Ausgerechnet auf seinem reservierten Sitz saß die einzige Augenweide des Waggons und irgendwie kam sie ihm bekannt vor. Mitte dreißig, lange blonde Haare, mittelgroß. Eine geile Stupsnase über dem roten Kussmund. Sie zeigte ihren Freundinnen gerade, wie man ein Würstchen richtig ist: Mit Senf aus der Tube bestreichen und gaaaaanz langsam einführen. Bis hinters Zäpfchen. Sie holte das Würstchen wieder ans Licht und siehe da: Am Ende fehlten zwei Zentimeter Senf, der Rest war noch unversehrt. Entsprechend lautstark war das Gejohle ihrer Begleitung. 'Keine schlechte ...
     Show', dachte er, 'da möchte ich auch mal mein Würstchen tunken. Aber woher kenne ich das Gesicht?' Dann entdeckte sie Helge. Ohne rot zu werden oder sonst wie verlegen, wiederholte sie das Schauspiel. Nur für ihn. Ihren Blick fest in seine ungläubigen Augen geheftet. Inzwischen hatten einige andere der schwankenden Horde Helge drei verschiedene Flaschen hingehalten: Weißwein, Sekt und Korn. Helge bediente sich am Korn und spülte den schlechten Geschmack mit Wein runter. Schön, auch mal Urlaub zu haben. Irgendein Weibsbild drückte ihm einen feuchten Kuss auf die Wange. Für Helge das Zeichen die Flucht zu ergreifen und sich einen ruhigeren Waggon zu suchen, was ihm Richtung Zugspitze nicht gelang. Achselzuckend machte er sich auf den Rückweg, erneut an Blondchen vorbei, deren funkelnde Augen ihn aufmerksam musterten. Oder bildete er sich das nur ein, weil er glaubte, sie schon einmal gesehen zu haben? Helge kam am einer Toilettentür vorbei, die ausnahmsweise mal ein funktionierendes Abort signalisierte. Aufgrund einer Menge schlechter Erfahrungen beschloss er die Gelegenheit wahrzunehmen. Die Kapazität seiner Blase war nicht besonders groß und eine Möglichkeit, sein Wasser abzuschlagen auszulassen, konnte sich als schwerer Fehler erweisen. Er wollte gerade die Klotür schließen, als er einen kräftigen Stoß erhielt und beinahe in die Toilette gepurzelt wäre. "Scheiße!", schnauzte er erbost, "was soll das?" "Halt die Klappe, ich muss auch mal", erwiderte eine weibliche Stimme, deren ...
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