1. Fiesling Erfindet Sich Neu 02


    Datum: 04.03.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: bySkifahrer

    war. Denn im Zustand der Geilheit drückt sie sich anders aus, in solchen Momenten spricht sie dann von ihrem „Arsch", ihre Brüste sind dann „Titten" und ihren Wunsch nach körperlicher Vereinigung presst sie in Stakkatodeutsch heraus: „Fick mich, fick mich hart". Jetzt war Svenja offenbar mehr nach Konversation. Ich holte neuen Wein. Und ich brachte nach draußen das von ihr mitgebrachte Buch, das noch in Geschenkpapier eingewickelt auf der Anrichte lag. Es war ein Gedichtband, was mich ziemlich erstaunte. „Interessant, aber wie kommst du darauf, dass ausgerechnet ich etwas mit Lyrik anfangen könnte?" „Lass' dich einfach drauf ein -- und wenn es dir am Ende überhaupt nicht gefällt, dann verschenk es einfach weiter bei nächster Gelegenheit." Als ob ich jemanden kennen würde, dem ich mit Gedichten eine Freude machte. Immerhin, ich las auf der Rückseite, dass einige Großfeuilletons diese Lyrikerin ziemlich gefeiert hatten. Ein Grund mehr, sich tatsächlich mal damit zu befassen. Der wichtige Grund ist natürlich, der Schenkenden die Freude zu machen. „Steht wenigstens Schweinkram drin?", versuchte ich die Situation aufzulockern. „Ich weiß zwar nicht genau, was du mit Schweinkram meinst, aber ich fürchte nein", antwortete Svenja schnippisch. „Oder hätte ich besser das Kamasutra mitbringen sollen?" „Ich bin gegen Sport beim Sex", antwortete ich schnell. „Für ‚50 Shades of Grey' bist du zu intellektuell, nehme ich mal an." „Du wirst lachen, ich habe wirklich eine Weile darin ...
     herumgelesen", sagte ich. „Und?" „Peinlich. Weibchen sucht den finanziell und auch sonst potenten Macker, und um ihn zu kriegen, unterwirft sie sich ihm mit allem, was sie hat -- eine archaische Liebesschnulze mit Handschellen." „Und die ‚Stellen'", fragte Svenja, „haben die dich kalt gelassen?" „Die kannte ich schon -- aus meinem Leben", grinste ich. „Angeber!" „Hast du es nicht schon selbst erlebt?" Svenja dachte einen Augenblick nach, bevor sie antwortete, und hauchte dann nur ein schwaches „Ja". Wieder eine Pause. „Aber was gefehlt hat, war dieses totale Ausgeliefertsein. Völlige Wehrlosigkeit." „Willst du das denn?" „Bin mir nicht sicher. Einerseits schon, andererseits macht mir die Vorstellung Angst. Ich verliere ungern die Kontrolle über mich." Jetzt schwieg ich erstmal. „Aber allein schon der Gedanke daran erregt mich", führte sie das Gespräch fort. „War das schon immer so", hakte ich so sanft wie möglich nach, „oder gab es ein besonderes Ereignis, das diese Schleusen bei dir öffnete?" „Schwer zu sagen", wich sie aus. Oh je, hoffentlich wird der so freudig erwartete Abend jetzt nicht plötzlich zäh, schoss es mir durch den Kopf. Aber dann erlöste Svenja mich mit meiner Neugier doch nach ein paar Momenten des angestrengten Schweigens. „Da war ein Erlebnis während meines Studiums." „Da fällt mir ein, ich hatte dich noch nie gefragt, wo du studiert hast." „In Frankfurt. Und während meines Studiums machte ich ein Praktikum in einem Hilfsprojekt für Prostituierte." „Aha?" Eine ...
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