1. Eine Party und ihre Folgen 03


    Datum: 04.03.2019, Kategorien: Lesben Sex Autor: byPanthera_tigris

    voreilig zu sein und anscheinend noch Probleme damit hatte, meine sexuelle Orientierung neu zu bewerten. Mir fielen die Zeilen aus dem Refrain eines Liedes von Udo Jürgens ein, das meine Eltern, beide begeisterte Fans des österreichischen Ausnahmekünstlers, oft begeistert mitgesungen hatten: „Ewig hin- und hergerissen zwischen Sehnsucht und Gewissen. Hier was ich fühle, da, was ich mein'." Irgendwie schienen die Verse auf mich völlig zuzutreffen. Je intensiver ich darüber nachdachte, umso deutlicher wurde es für mich, dass Gina mit ihrer Vermutung richtig liegen könnte. Dennoch fiel es mir unglaublich schwer, mir das einzugestehen. Zu neu waren diese Empfindungen für mich. „Bin ich wirklich bi?", fragte ich mich selbst, obwohl ich die Antwort auf diese Frage bereits kannte. Obgleich die Zeichen dafür mehr als deutlich waren, hatte ich Probleme damit, es in Worte zu fassen und es mir endlich einzugestehen. Natürlich wusste ich, dass daran absolut nichts Schlimmes war, trotzdem musste ich zugeben, dass ich nicht frei von Vorurteilen war und gewisse Vorbehalte hatte. Und nun sollte ausgerechnet ich auch eine Bisexuelle sein? Ich zupfte einen Grashalm ab, mein geübtes Biologenauge sagte mir, dass es sich dabei um einen Halm des Gewöhnlichen Ruchgrases handelte, und rollte ihn nachdenklich durch meine Finger. Es dauerte nur wenige Sekunden und der unverkennbare Duft von Waldmeister stieg mir in die Nase. Grund dafür waren die Inhaltsstoffe des Grases, die die Cumaringlykoside. ...
     Wurden die Zellen beschädigt, kamen diese Stoffe mit einem Enzym in Kontakt, das die glykosidische Bindung auftrennte und reines Cumarin freisetzte; dem Stoff, der dem Waldmeister sein typisches Aroma verlieh und auch für den herrlichen Duft von Heu verantwortlich war. In höheren Dosen wurde Cumarin früher wegen seiner gerinnungshemmenden Eigenschaften als Vitamin K-Antagonist als Rattengift eingesetzt, heute wurden Derivate noch auf ähnliche Weise benutzt oder kamen als blutverdünnende Medikamente in der Medizin zum Einsatz. Ich schüttelte über mich selbst den Kopf und strich mir nervös eine widerspenstige Strähne meiner kupferroten Mähne aus dem Gesicht. Da saß ich nun also auf der Bank, grübelte gedankenverloren über die elementare Frage nach meiner sexuellen Orientierung nach und konnte trotzdem nicht umhin, biologisch-rational zu denken. „Darf ich dich etwas fragen?", unterbrach ich die Stille schließlich. „Nur zu", antwortete Gina aufmunternd und strich mir dabei mit ihrer Hand sachte über meinen Oberschenkel, dass ich unter meiner eng anliegenden Jeans eine Gänsehaut bekam. „Seit wann weißt du es?", wollte ich von ihr wissen, „Also, dass du auch auf Frauen stehst?" Gina zuckte mit den Schultern. „Eigentlich wusste ich das schon immer", antwortete sie mir und zuckte dabei mit den Schultern als sei es das selbstverständlichste auf der Welt, dass man Männer und Frauen liebte. „Schon in der Grundschule war ich in ein Mädchen verliebt. Für mich war das völlig normal. Ich habe ...
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