SEIDE
Datum: 25.02.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Nero
Kurzgeschichte: Seide Das Kleid war bodenlang, zweiteilig, aus hellem, cremefarbigen, ja fast silbernen Seide und alt. Seine besten Tage hatte es lange hinter sich, doch es passte ihr noch, wenn es oben herum auch recht eng geworden war... Das Oberteil war blousonartig geschnitten, vorn mit einem Reißverschluss versehen, einem großen Kragen und gesmokten, langen Ärmeln. Dass es auch unten herum noch passte, lag daran, dass es sich bei dem Rock um einen Wickelrock handelte... Meine Frau war mal wieder beim "Ausmisten", so wie sie es nannte und war dabei, eben dieses Kleid auszumustern. Als spräche sie mit den guten Stück, sagte sie: "Mit Dir habe ich nun genug herumgehortet. Ich brauche Platz! - Jetzt bist Du dran!" Entschlossen warf sie es zu den anderen ausgemusterten Kleidungsstücken, die bereits einen beachtlichen Haufen bildeten. Mich durchfuhr eine Idee, ein Gedanke, ein sehr verlockender und ich widersprach: "Halt - nicht!" - "Wieso? Das Ding ist doch lang aus der Mode. Und tragen tu ich's eh nicht mehr!", wand sie ein. "Nein, das vielleicht normalerweise nicht. Aber bevor Du es wegwirfst: Ich hätte vielleicht noch eine Verwendung dafür." - "Hä?" - "Ja. Ich würde Dich gern einmal darin lieben!" - "Du würdest...was?" - "Mit Dir Liebe machen, während Du das Kleid trägst und nichts sonst darunter. Muss absolut geil sein, Deinen Körper ganz in Satin gehüllt zu genießen!" - "Wenn Du meinst...", grinste sie viel sagend. Solange es nicht um Sado - Maso - Spielchen ging, von ...
denen wir beide nichts hielten, solange war meine Frau im Bett zu jeder "Schandtat" bereit, sie wenigstens einmal auszuprobieren. Ob man später bei dieser oder jener Variante blieb, weil man sie gut fand oder sie bald wieder vergaß, weil's nichts Besonderes war, das war egal. Aber ausprobieren? - Warum nicht! - Solange es keinem weh tut? So wanderte das Kleid also zumindest noch nicht in den Beutel für die Sammlung, sondern auf das Bett, wo es auf den Abend wartete, an dem es ausprobiert werden sollte... Zwar war es Wochenende, doch es gab an diesem Samstag noch so unendlich viel zu tun und zu bedenken. Morgen sollte bei uns nämlich eine Party steigen. So hatte ich das Kleid und meine Phantasien im Laufe des Tages fast vergessen. Nach dem Spielfilm sagte meine Frau dann zu mir: "Ich geh schon mal nach oben und mach mich fertig für's Bett." Das sagt sie jeden Abend, so dass ich den Unterton in ihrer Stimme gar nicht mitbekam und es für die übliche Floskel hielt, die mir bedeutete: "Ich geh ins Bad, Zähne putzen, ziehe dann mein Nachthemd an (Flanell, innen aufgeraut und deshalb schön warm) und dann geh' ich gleich ins Bett." - "Ja, mach das. Ich komm' auch gleich.", antwortete ich. Hätte ich gewusst, was mich erwartete, hätte ich ihre Worte richtig gedeutet, ich hätte mir nicht noch "Heute" angesehen. Erst danach ging auch ich ins Bad, um mich für die Nacht fertig zu machen. Der Tag war anstrengend gewesen, und so dachte ich eigentlich nur noch an Schlaf. Ein zärtliches, wenn ...