Weihnachten zu dritt
Datum: 21.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
abstoßend oder schlimm. Eher war das Gegenteil der Fall. Sie sehnte sich inzwischen nach seinen Berührungen, war darauf gespannt, was noch folgen würde. Dabei überlegte sie sich, wie weit sie gehen würde oder besser gesagt, wie weit sie Heinrich gehen lassen würde. Darüber hatte sie sich in dem Sinne noch keine Gedanken gemacht. Was war, wenn Heinrich mehr wollte. Nach dem letzten Mal war ihr klar, dass er es wahrscheinlich nicht dabei bewenden ließ, ihr Gutes zu tun. Er war ein Mann, sie eine Frau, die er zu mögen schien. Ihr Körper zog ihn an und da war es nicht von der Hand zu weisen, wenn er eines Tages mit ihr schlafen wollte. Bei dem Gedanken forschte sie zuerst in ihrem Körper und dann in ihrem Geist nach. Ihr Körper selber sehnte sich nach seinen Zärtlichkeiten und war schnell dazu bereit, bis zum Ende zu gehen. Er verlangte geradezu danach, sich endlich wieder mit einem anderen Körper zu verbinden, diesen an und in sich zu spüren. Bei ihrem Geist war es etwas anderes. Da sie nicht in großer Spannung war, konnte dieser seine Gedanken noch frei formulieren, wurde nicht vom Körper dirigiert. Es war geradezu erschreckend rationelles Denken. Da sie sich eigentlich schon sicher war, dass sie auf dem Hof bleiben wollte, sagte ihr Kopf ganz klar aus, dass sie mit ihrem Körper Heinrich an sich binden konnte. Solange es ihm gut ging, ging es ihr auch gut. Er würde für sie Sorgen und sie hätte die Sicherheit, die es hier gab. Daher war es ihr schon wenig später klar, dass ...
sie sich Heinrich nicht verweigern würde. Warum auch. Je länger sie hier war umso sympathischer wurde er ihr. Er war freundlich, zuvorkommend, und wenn man es genau betrachtete, ein Mann wie eine Frau sich einen wünschte. Selbstständig, sicher in der Lage ihr das zu bieten, was sie brauchte und darüber hinaus hatte sie das Gefühl, das er in ihr mehr sah, als nur irgendeine Frau, die er auf der Straße aufgelesen hatte. Sicher war da mehr, denn sie schätzte Heinrich so ein, dass er durchaus dazu in der Lage war, mehr als energisch zu werden. Oder anders gesagt, wenn er in ihr nicht etwas Besonderes sah, dann hätte er ihr sicher schon zu verstehen gegeben, dass sie gehen soll. Dass Heinrich um einiges älter war als sie, tauchte in ihren Überlegungen, nur am Rande auf. Darüber sah sie einfach hinweg, was bei den Vorteilen, die sich für sie ergaben, nur zu verständlich war. Einmal davon abgesehen, mochte sie ihn inzwischen sehr. Wenn sie es sich genau überlegte, dann war es bereits alles in der Bushaltestelle entschieden worden. Sein bestimmtes Auftreten, seine Aura hatte sie dort schon getroffen und eine Vorentscheidung gefällt. Eine andere Alternative hätte es niemals gegeben. Sah man von all diesen Punkten einmal ab, war da noch etwas anderes. Vielleicht konnte man es mit Neugierde bezeichnen, auch wenn es nicht genau diesem entsprach. Man hätte es auch als Spannung bezeichnen können. Letztendlich wusste Angela nur eins. Es war nicht mehr die Frage, ob sie mit Heinrich schlafen ...