1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 21.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    sich, um wenigstens den restlichen Schnee los zu werden. Jetzt drehte sich Heinrich wieder um und begann mit der Säge den Stamm zu bearbeiten. Interessiert sah sich Angela an, wie er diese machte, und konnte dabei beobachten, wie kraftvoll Heinrich dabei zu Werke ging. Es zeugte von Erfahrung und dauerte nur wenige Minuten, bis es anfing zu knacken. Heinrich zog das Sägeblatt heraus und drückt den Baum in die gewünschte Richtung. Wenig später lag er am Boden. Mit vereinten Kräften schleiften sie diesen zum Traktor, wobei Heinrich voran mit dem dicken Ende ging, Angela die Spitze in der Hand hatte. Dabei tat sie, aber nur so als wenn sie diese hochhob, denn dadurch hatte sie einen Ausgleich für die Schneedusche gehabt. Leider hatte sie den Eindruck, dass Heinrich diese nicht weiter behinderte. Er zog den Baum fast mühelos durch den Wald, blieb nur einmal hängen. Sie banden den Baum an der Schaufel fest und machten sich auf den Weg, noch einen für die Stube zu holen. Diesen sollte Angela dann fällen, doch sie verkantete mit dem Sägeblatt und Heinrich musste den Rest erledigen. Wenig später waren sie dann wieder auf dem Weg zurück zum Hof. Auf der Hauptstraße kam ihnen nicht ein Wagen entgegen. Der große Baum wurde noch nicht aufgestellt, den anderen nahm Heinrich mit ins Haus und stellte ihn auf den Ständer. Dort sollte er bis zum nächsten Tag trocknen. Angela empfand es als herrlich, den Duft von frischem Tannengrün, jetzt auch im Haus zu haben. Öfter stand sie schnüffelnd ...
     vor dem Baum und betrachtete ihn mit glänzenden Augen. Es erinnerte sie an ihre Kindheit, denn da hatten ihre Eltern auch immer einen aufgestellt. Später und in der Zeit danach, wurde keiner mehr gekauft. Während sie nun davor stand, trat Heinrich neben sie und fragte. "Was meinst du? Welche Farbe wäre richtig dafür?" "Klassisch Rot-Gold würde ich sagen", antwortete sie, ohne ihren Blick vom Baum abwendete. "Lametta oder nicht?", kam die nächste Frage. "Ohne Engelshaare geht gar nicht!", kam ihre sehr bestimmt klingende Antwort. Sie liebte Lametta und ein Baum ohne, kam eigentlich nicht infrage. "Dann werde ich mal sehen, was wir haben. Vielleicht ist da was dabei!" Heinrich musste genau gewusst habe, dass er dies hatte, denn er ging auf den Dachboden und kam mit zwei großen Kartons wieder, wobei in dem einen nur rote, in dem anderen nur goldene Kugeln und Anhänger waren. Als Angela dies sah, fragte sie sich, was wohl geschehen wäre, wenn sie sich rosa mit hellgrünen Streifen und blau, gelb karierte gewünscht hätte. Aber dafür war es jetzt zu spät. Sie packte die relativ großen Kartons aus und bekam geradezu leuchtenden Augen. Alles, was das Herz begehrte war da, was ihrem weiblichen Hang zur Deko entgegen kam. Sie würde sich austoben können, denn wie war sich sicher, dass sie den Baum schmücken dürfte. Nur die klassische Verteilung, dass der Mann die Lichterkette anbrachte, wollte sie nicht brechen. Sie gab es Heinrich zu verstehen und er nickte nur einmal. Abends, als sie in ...
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