1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 21.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ihrem Sessel saß, war Heinrich dieses Mal nicht dabei, denn er war wieder einmal mit seinen Ordnern beschäftigt. Es waren dieses Mal andere, zumindest sahen die Deckel anders aus als sonst. Angela sah es nur aus dem Augenwinkel und es kam ihr nicht sonderlich interessant vor. So schaute sie in die Flammen, während Heinrich, leise raschelnd, in den Papieren wühlte. Dabei hatte er einen großen Taschenrechner neben sich stehen, in den er öfters einmal etwas eintippte und dann aufschrieb. Dabei musste Angela grinsen, denn der Taschenrechner war wirklich sehr groß. Dann kam ihr aber in den Sinn, dass Heinrich keine normal großen Finger hatte und mit einer normalen Tastatur wahrscheinlich Probleme bekommen hätte. Von daher war es keine schlechte Idee. Weiter schaute Angela ins Feuer und hing ihren Gedanken nach. Nichts Bestimmtes, nur Gedankenfetzen gingen ihr durch den Kopf, blieben aber nicht haften. Dann erregte aber doch etwas ihre Aufmerksamkeit. Als Heinrich einen der Ordner zuklappte, leuchtete für einen kurzen Augenblick ein Emblem mit goldenen Rändern auf. Sie hatte es nicht genau gesehen, aber irgendwie kam es ihr bekannt vor, so als wenn sie es schon einmal gesehen hätte. Doch wollte sie Heinrich nicht danach fragen, denn sie wollte nicht neugierig wirken. Trotzdem war sie jetzt hellwach und achtete sehr darauf, ob sie es noch einmal zu Gesicht bekam. Dabei macht sie sich Gedanken darüber, wenn sie es richtig gesehen hatte, was es für eines gewesen war. Es wollte ihr ...
     einfach nicht einfallen. Sie sah es aber nicht wieder, da sie die Deckel der anderen Ordner nicht sah oder die darauf abgebildeten Zeichen nicht erkennen konnte, da sie zu klein waren. Später saß Heinrich dann wieder neben ihr und bot ihr ein Glas Rotwein an, dass sie gerne annahm. Es war dieses Mal ein schwerer Burgunder, der kraftvoll die Kehle herab glitt und einen leicht erdigen Geschmack hinterließ. Vielleicht noch mit einer Note von Aprikose. Aber so genau kannte sie sich damit nicht aus. Ihr kam es darauf an, dass es schmeckte. Vor dem Kamin war es jedenfalls ein Genuss. Im Sommer hätte sie so etwas nicht getrunken. Einmal davon abgesehen, dass sie zuvor nur selten Wein angeboten bekommen hatte. Thomas trank lieber Bier und sie selber hätte für sich keine Flasche gekauft. Wenn, dann trank sie selber Bier oder eher süßes Zeugs. Aber an Wein könnte sie sich gewöhnen. Das Getränk machte schläfrig. Sie wusste nicht, ob es Heinrichs Absicht war, aber das war ihr egal. Sie fühlte sich wie in Watte gepackt und meinte fast schwerelos zu sein. Ein zweites Glas verstärkte diesen Eindruck noch mehr. So bekam sie gar nicht mehr mit, dass sie mit dem leeren Glas in der Hand einschlief. Angela erwachte erst, als sie nackt auf dem Bett lag, wobei erwachen nicht das richtige Wort war. Sie bekam es nur wie durch einen Schleier gesehen mit. Nur wenige Gedanken flossen durch ihren Kopf und sie war mehr ein bloßer Körper, der fühlte. Das Einzige war ihr in den Kopf kam war, ob dieser Zustand ...
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