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Weihnachten zu dritt
Datum: 21.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66
ha", meinte er nur und sah Angela genauso gleichgültig an wie zuvor. "Wenn du schon einmal hier bist, kannst du auch mit anpacken." Angela sah ihn an, als er mit seinen Augen und einem leichten Kopfnicken auf die Schubkarre deutete. "Hinten raus und auf den großen Berg ohne Schnee drauf!", meinte er trocken und drehte sich dann zu einer der Boxen um, die er noch nicht ausgemistet hatte. Er war kein Mensch vieler Worte, aber Angela wusste genau, dass wenn sie es jetzt nicht einmal versuchte, würde sie bei Fritz unten durch sein. Also packte sie die Schubkarre, die zum Glück nicht ganz voll war, und schob sie durch die hintere Tür nach draußen. Der Misthaufen war nicht zu übersehen und sie schob die Karre über ein glitschiges Brett nach oben. Auch wenn es anstrengend war, schaffte sie es einigermaßen gut und war wenig später wieder in der Scheune. Fritz stand in der Box und nickte ihr einmal zu. Dann stellte sie die Karre vor die Box und Fritz belud die erneut mit Mist. Dabei fiel ihr auf, dass er sie niemals ganz vollmachte, was nur bedeuten konnte, dass er ein wenig Rücksicht auf sie nahm. Jedenfalls arbeitet sie sicher eine Stunde lang mit Fritz, bis die letzte Box ausgemistet war. Ausgerechnet bei der letzten Fuhre glitt Angela aus und landete komplett im Misthaufen. Als sie dann vollkommen verdreckt wieder in der Scheune erschien, konnte sich selbst Fritz ein Lächeln nicht verkneifen. Sie sah aber auch zum Schießen aus. Die Klamotten hingen viel zu lang an ihr herunter ...
und mit dem jetzt an ihr haftenden Mist, hatte sie eigentlich gar nichts Weibliches mehr an sich. Eher wirkte sie aufgrund ihrer Figur, wie ein Lausbub, der etwas angestellt hatte. Doch Fritz hatte kein Mitleid mit ihr in dem Sinne. Er schickte sie nach oben, damit sie neue Strohballen, durch eine Falltür werfen konnte. Auch das schaffte sie, obwohl sie inzwischen fast nicht mehr konnte. Sie war körperliche Arbeit einfach nicht gewöhnt. Als sie dann wieder nach unten kam, fühlte sie sich wie eine alte Frau und genauso sah sie auch aus. Fritz meinte nur: "Wie geteert und gefedert!", wobei Angela nicht gleich wusste, was er damit meinte. Doch dann sah sie den ganzen Staub vom Heuboden, der auf dem an ihr haftenden Mist klebte, und konnte sich gut vorstellen, wie dieser in ihren schwarzen Haaren wirkte. Sicher hatte sie jetzt zumindest einen Schatten von Grau mit darin. Die Zeit war wie nichts verflogen und als Fritz andeutete, dass er nichts mehr für sie zu tun hatte, merkte sie, dass es draußen inzwischen hell geworden war. Mit einem Nicken verabschiedetet sie sich von Fritz und ging zum Haupthaus zurück. Heinrich war inzwischen ebenfalls auf und hatte für die beiden ein Frühstück zubereitet. Wahrscheinlich wusste er, wo sie gewesen war, denn es überraschte ihn nicht, als sie von draußen rein kam. Dafür lachte er sich halb tot, als er sie sah. "Lass dich nicht von Fritz vor den Karren spannen. Der kann ruhig selber mehr tun. Wahrscheinlich sitzt er jetzt drüber und amüsiert sich ...