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Weihnachten zu dritt
Datum: 21.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66
Richtung Haupthaus und Angela wunderte sich darüber, wie warm die Holzschuhe dabei waren. Das hätte sie niemals gedacht. Im Haus angekommen, zog ein unwiderstehlicher Duft von gebratenem Geflügel durch das Haus und Angela wunderte sich darüber. Immerhin waren sie beide unterwegs gewesen, ohne etwas zuvor aufzusetzen. "Fritz!", meinte Heinrich schnüffelnd, als er ihren fragenden Blick sah. "Er kann viel und ich wüsste nicht, wie ich ohne ihn auskommen sollte. Er sorgt für den Hof und alles, was zu erledigen ist. Kochen tut er leidenschaftlich gerne. Dabei sagt er immer, dass er eigentlich nur für sich kocht, aber ich darf mitessen. Dabei hat er gemeint, als ich dich mitgebracht habe, dass es auf einen Esser mehr oder weniger nicht ankommt. Du hast also die leckeren Sachen ihm zu verdanken!" "Wenn Fritz hier normalerweise alles macht, was machst du dann? Ich dachte, du bist hier der Bauer und er der Knecht?" "Ja,ist auch so. Mir gehört das Land, die Gebäude und alles was dazugehört. Fritz arbeitet für mich, aber dieser Hof wirft keinen Gewinn ab. Soll er auch gar nicht. Es ist nur zur Eigenversorgung, da ich gute Qualität bevorzuge!" Jetzt stellte sich Angela natürlich die Frage, was er eigentlich tat, aber darüber wollte er anscheinend nichts sagen. Er meinte nur, dass er auf einem Hof groß geworden war und somit das Handwerk gelernt hatte, mehr nicht. Angela ließ es dabei bewenden, sie wollte ihn nicht zu etwas drängen, was er nicht wollte. Dafür drehte er selber den Spieß ...
um. "Als ich vorhin von deinem Zuhause gesprochen habe, hast du mich so seltsam angeschaut. Was soll ich davon halten?" Angela wusst nicht, was sie darauf antworten sollte und sah Heinrich mit großen Augen an. "Also ich deute das so, dass du im Moment nicht weißt, wohin. Erzähle mir, was los ist, wenn dir danach ist, ich werde dich nicht dazu drängen. Bleibe so lange du willst, gehe wenn dir danach ist. Die Entscheidung liegt bei dir." Angela sah ihn jetzt mit noch größeren Augen an. Das hätte sie nicht erwartet. Hatte sie zuvor nur neben im gestanden, drehte sie sich jetzt zu ihm hin und umarmte ihn, soweit es ging. Heinrich legte wiederum seine Arme um sie und hielt sie fest. Angela war ein Stein vom Herzen gefallen und ihr liefen Tränen aus den Augen. Minuten später löste sie sich von ihm und sah ihm von unten her in die Augen. "Warum tust du das für mich?" "Weiß nicht!", kam seine Antwort: "Vielleicht weil ich mit zweitem Vornamen Nikolaus heiße und dich am 6. Dezember gefunden habe." Erst jetzt fiel Angela auf, dass es wirklich am 6. Dezember gewesen war und wenn sie jetzt über die Geschichte nachdachte, dann kam ihr die Sache mit dem Mantel wieder in den Sinn. Ihre Tränen waren noch nicht versiegt, als sie zu Heinrich meinte: "Du hast aber gar keinen Bart!" und lächelte ihn an. "Bin doch nicht der Weihnachtsmann!", erwiderte er und beide mussten plötzlich lachen, denn die Antwort war irgendwie komisch. Vielleicht war es auch deswegen, weil sich die Situation für Angela ...