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Weihnachten zu dritt
Datum: 21.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66
als geräumige Führerhaus und machte es sich dort neben ihm bequem. Wenn man hier oben saß, hatte man irgendwie eine andere Sicht auf die Dinge. Es war unheimlich hoch, aber gerade das gefiel Angela sehr gut. Als der Trecker dann anfuhr, und versuchte sich einen Weg durch den Schnee zu bahnen, kam ihr in den Sinn, was Heinrich gesagt hatte. "Dann kannst du bald nach Hause!", hatte er gesagt. Aber wo war jetzt ihr Zuhause. Wenn sie darüber nachdachte, hatte sie gar keins mehr. Thomas hatte ihr unmissverständlich gesagt, dass er sie nicht mehr wollte und sie glaubte auch, dass er von dieser Meinung nicht abwich. Also, fragte sie sich noch einmal, wo ihr Zuhause war. Aber es kam keine Antwort. Sie konnte eigentlich nur zu ihren Eltern zurück. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Geld und Job hatte sie nicht. Schweigend saß sie neben Heinrich, der mit dem Fahrzeug versuchte, eine Schneise in den Schnee zu ziehen. Doch sie kamen nur langsam voran. Hier draußen waren die Verwehungen weitaus höher als in der Stadt und so musste er oftmals lange die Schaufel einsetzen, bis er durch eine hindurch war. Wenn es nach Angela gegangen wäre, hätte er noch sehr lange dafür gebraucht. Jeder Tag, den sie bei Heinrich verbringen konnte, was ein gewonnener Tag. So erschien es ihr jedenfalls. Heinrich schaffte die Hälfte des Weges, so sagte er es jedenfalls. Dann sah er mit Kennerblick nach oben in den Himmel und schüttelte mit dem Kopf. "Wir sollten zurückfahren. Da braut sich noch was zusammen ...
und wir wollen wohl sicher nicht länger als nötig hier in der Kabine hocken. Ich finde, du fährst zurück!" Angela hatte einen Führerschein, sicher, aber für einen PKW. Das was hier unter ihr war, war aber keiner, sondern etwas ganz anderes. Sie sah Heinrich nur an, als wenn dieser einen Scherz gemacht hatte. Heinrich drehte das Fahrzeug aber nur noch in die andere Richtung und verließ den Kommandostand. So sah es jedenfalls aus, wo er gesessen hatte. Noch einmal sah Angela ihn wie vom Donner gerührt an, aber er machte nur eine einladende Bewegung auf den Sitz zu und grinste. Mit Unbehagen setzte sich Angela auf den Fahrersitz, den Richard jetzt so einstellte, dass sie mit den Füßen an die Pedale kam. Dann erklärte er ihr noch die wenigen wichtigen Sachen, die sie wissen musste. Zumeist war es aber eher ein Hinweis darauf, jenen oder diesen Knopf oder Schalter nicht zu betätigen. Der Rest sei wie Autofahren. Meinte er zumindest. Angela atmete einmal durch, trat die Kupplung durch und legte den ersten Gang ein. Dann ließ sie die Kupplung zu schnell kommen und der Ruck, der durch das Gefährt ging, war gewaltig. Aber sie würgte den Motor wenigstens nicht ab. Also fuhr sie im Schritttempo langsam Richtung Hof und erfreute sich diebisch daran, dass sie ein solches Monster bewegen konnte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder am Hof ankamen, kamen aber noch rechtzeitig genug an, bevor es wieder anfing zu schneien. Das Einparken übernahm dann Heinrich wieder. Dann gingen sie in ...