Weihnachten zu dritt
Datum: 21.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
erwartete sie keiner und Thomas wollte sie so schnell nicht wiedersehen. Wenn er sich Sorgen machte, sollte er das ruhig. Wenn nicht, würde es ihm nicht auffallen, dass sie weg war. Von daher war es geradezu gut, wenn sie nicht greifbar war. "Macht nichts, ist nicht schlimm. Solange ich hier niemandem auf die Nerven gehe!", meinte Angela nur und Heinrich grinste. "Du wirst uns schon nicht die Vorräte wegessen, so viel kann ein solch schmaler Körper gar nicht verdrücken. Aber vorsorglich werden wir heute noch schlachten. Das hatten wir sowieso vorgehabt!" Angela sah Heinrich bei der Nachricht etwas komisch an. Doch Fleisch kam von Tieren, also musste man sie vorher schlachten, anders ging es nicht. Auch wenn es etwas befremdlich klang. Immerhin kannte sie sonst niemanden, der sein Essen selber tötete. Es war, um so vieles praktischer, eine Packung aufzumachen oder beim Fleischer einzukaufen. Dort lag es und man konnte nicht mehr erkennen, was es einmal gewesen war. Hier war das anders. Um den Schauer zu überspielen, der ihr über den Rücken lief, sagte Angela noch: "Ach ja, noch ein Dankeschön für die Salbe. Sie scheint wirklich gut wirken." Henrich drehte sich zu Angela um und meinte nur trocken: "Was für ein Pferd gut ist, kann für Menschen nicht falsch sein!", dann drehte er sich einfach um ging in einen anderen Raum des Hauses. Angela war mehr als verdutzt. Sie hatte sich etwas ins Gesicht geschmiert, was eigentlich für Pferde war. Auf der anderen Seite hatte Heinrich ...
sicher recht. Warum nicht. Wenig später ging Heinrich wider aus dem Haus. Dabei hatte er ein großes Messer in der eine Hand, in der anderen ein Beil mit breiter Klinge. Was er damit vorhatte, war klar. Dann sah sie ihn die nächsten zwei Stunden nicht mehr, wollte aber auch nicht nachsehen, wo er gerade war. Sie konnte es sich vorstellen. Etwas später kam er dann wieder in das Haus. Sie konnte nur sehen, wie er kurz durch den Raum lief, aber das reichte ihr auch, denn die roten Spritzer auf seiner angelegten Schürze, sagten genug aus. Wenig später erschien er dann wieder, meinte nur grinsend: "Majoran vergessen!", hielt dabei ein Glas mit dem Kraut hoch und verschwand wieder Richtung Wirtschaftsgebäude. Eine weitere Stunde verging, die sich Angela damit verkürzte, dass sie sich die Bücher in einem Bücherregal ansah. Die meisten interessierten sie nicht, denn es waren eher Fachbücher über Wirtschaft. Eigentlich etwas, was sie hier nicht vermutet hatte. Aber es gab auch ein paar Romane. Keine Liebesromane sondern hauptsächlich historische. Sie schnappte sich eines davon und setzte sich in den Sessel vor dem Kamin. Das Licht war zum Lesen nicht geeignet und die dabei stehende Lampe hatte noch keinen Saft. Also wandte sie sich mit dem Buch dem Fenster zu, legte ein Kissen auf die breite Fensterbank und setze sich in den Rahmen. Es war zwar nicht sonderlich bequem, aber dafür stimmten die Lichtverhältnisse. Außerdem hatte sie so den Innenhof im Blickfeld und sah immer wieder Richtung ...