1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 21.10.2017, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    Wirtschaftsgebäude. Ab und zu erschienen Heinrich und Fritz. Dann standen sie eine Weile im Schnee und unterhielten sich. Dabei entdeckte sie Heinrich, wie sie im Fenster saß, und winkte ihr zu. Fritz dagegen sah nur herüber, ohne eine noch so kleine Gestik anzudeuten. Angela winkte zurück und richtete dann ihren Blick wieder auf das Buch, was zu ihrem Erstaunen wirklich interessant war. Sie hätte niemals gedacht, dass ein Buch schon von den ersten Seiten an gut sein konnte. Zumeist vermied sie es zu lesen, denn sie empfand es als langweilig. Doch jetzt, ohne Fernseher, Radio oder gar Internet blieb ihr gar nichts anderes übrig, wenn sie nicht vor Langeweile eingehen wollte. Irgendwann wurde es dann doch zu unbequem und ihr Rücken fing zu schmerzen an. Als sie von der Fensterbank klettern wollte, kam Heinrich gerade wieder aus dem Gebäude und hatte eine längere Stange geschultert, auf der reihenweise Würste hingen. Sie unterschieden sich sowohl in Form, Farbe und Größe, sahen aber alle lecker aus. Nicht, dass Angela eine fanatische Fleischesserin war, aber wenn es etwas Leckeres in der Richtung gab, dann sagte sie nicht Nein. Heinrich betrat das Haus und meinte nur: "Das sollte eine Zeit lang reichen!", und wieder erschien sein fröhliches Lächeln. Dann ging er zum Kamin und nahm eine Stange mit einem Haken am Ende. Mit diesem hob er mehrere Würste in den Schornstein und hängte sie weit oben hinein. Andere nahm er dann mit und verschwand in der Küche, soweit Angela es ...
     beurteilen konnte. Sie wollte nicht so neugierig sein und hatte sich daher noch nicht umgesehen. Aber da er immer aus dieser Richtung kam, wenn es etwas zu essen gab, ging sie einfach davon aus. Wenig später kam er dann mit einem großen Holzbrett aus besagter Küche, auf der mehrere Wurstsorten aufgeschnitten lagen. Daneben Schinken und Käse, die herrlich dufteten, als Angela näher kam, um es zu betrachten. Ihr lief das Wasser im Munde zusammen, denn sie hatte den Tag über noch nichts gesessen. Aber das war ihr noch gar nicht aufgefallen, machte sich aber jetzt umso deutlicher bemerkbar. Ihr Magen knurrte laut, als sie den ersten Geruch wahrnahm. Heinrich sah sie grinsend an. Deutete ihr dann an sich zu, setzten und sie konnte der Einladung nicht widerstehen. Zu der reichlich belegten Platte gab es sehr frisch schmeckendes Brot. Dazu holte Heinrich noch eine Flasche Wasser und eine mit blutrotem Rotwein. "Was darf es denn sein? Gänsewein für den Durst oder einen leckeren Roten, der die Kehle streichelt und die Geschmacksknospen verwöhnt?" Da Angela nicht schnell genug antwortete, stellte Heinrich sowohl Wein- als auch Wassergläser auf den Tisch und goss von beidem ein. Wenig später saß er dann mit am Tisch und sie kaute genussvoll an den leckeren Sachen herum. Was Heinrich zuerst nicht gefiel, war, dass Angela zu wenig Wurst, zu viel Brot nahm. Er meinte nur: "Mädel, nun tue doch mal was drauf. Ist doch genug von da!" Das ließ sie sich dann nicht zweimal sagen. Dieses einfache, aber ...
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