1. Wirklichkeiten und Illusionen


    Datum: 02.02.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byNimmermehr

    Ich schreibe, wie es ist. Nein! Besser wie es war, denn die Geschichte von der ich Ihnen berichten möchte, liegt schon eine ganze Weile zurück und die Erinnerung daran verblasste so langsam. Und das, dachte ich bis jetzt, war vielleicht auch ganz gut so! Zuviel von dem, was sich damals so alles ereignet hatte, war gar nicht gut für mich. Überhaupt nicht! Vergessen und Verdrängen - eigentlich kaum möglich, aber die Zeit spielte mir zu. Bis ich heute Abend die Nachrichten sah. Dann war es mit einem mal wieder da. Kochte hoch! Und so sitze ich an diesem verregneten Mittwoch Abend vor den Rechner, höre Boss Hoss; ich erinnere mich und schreibe auf, was mir vor sechs Jahren widerfuhr. Ich sehe es vor mir, als ob es erst gestern passiert wäre; und doch war es Mittwoch, der achtundzwanzigste Mai Zweitausendacht. Meine Mutter hatte leihweise mein Auto, ich war mit dem Zug unterwegs und kam geradewegs von einer schönen Shopping Tour aus Frankfurt. Da waren schon ein paar Sachen zusammengekommen -- ein paar tolle Stiefel aus diesem anthrazitfarbenen Rauleder, total weich und schön. Das Fußbett war wir für meine Füße gemacht. Kennen Sie dieses Gefühl in einen Schuh zu schlüpfen und Sie denken : „Hey, der ist ja wie für mich gemacht!" Genau so ein Gefühl war es, aber ich schweife ab. Da waren noch ein schwarzer Badeanzug mit sehr hochgeschnittenen Beinausschnitten, der meine Sechsunddreißiger wirklich ganz hervorragend zur Geltung brachte -- pechschwarz ein guter Kontrast zu meiner ...
     leicht goldenen Hautfarbe und den blonden Haaren und er betonte meinen Arsch und meine Brüste. Ich liebe schwarz! Ein Bikini war auch dabei -- so ein zarter Hauch von vielversprechendem Nichts. Ich fühlte instinktiv, der würde wahrscheinlich mehr als nur eine ganze Kompanie Männerherzen höher schlagen lassen. Mit dem war mit Aufmerksamkeit gewiss. Ich sah wirklich ziemlich gut aus und ich wusste es. Blonde lange Haare, einsneunundsechzig, Idealmaße, Lachfalten, Grübchen, kleines Muttermal am linken Mundwinkel. Ich zählte zweiundzwanzig Lenze, aber mit meinem kleinen Schmollmund und diesem runden Lolitagesicht konnte ich damals auch bequem als Sechzehn durchgehen. Meine beiden Taschen waren schwer, was nicht nur an der Jeans und den beiden Blusen, sondern auch an den vielen leckeren Beutestücken aus der Kleinmarkthalle lag. Wenn ich in Frankfurt war, musste ich immer dort einen kleinen Zwischenstopp einlegen -- kulinarische Köstlichkeiten aus der ganzen Welt; man war nicht auf der Suche und fand doch alles -- und noch vieles mehr. Und so kam es, das die Taschen letztendlich doch um einiges schwerer waren, als das angedachte Maximalgewicht. Als ich in Gelnhausen aus dem Zug stieg und mich über den Bahnsteig bewegte, passierte es. Direkt vor dem Treppenabgang blieb eine ältere Dame an einer der beiden Taschen hängen und sie riss. Badeanzug, Bikinioberteil und Höschen, zwei drei schnuckelige, spitzenbesetzte schwarze Slips, eine kleine Galiamelone, ein paar Romanatomaten, Aprikosen ...
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