Drunt' in der Lobau
Datum: 21.10.2017,
Kategorien:
Reif
Autor: Alexander vonHeron
Gefühle hat, wenn man so nackt nebeneinander liegt. Das bleibt doch gar nicht aus. Und dann ist es doch total bescheuert, von den Menschen zu verlangen, dass sie ihre nackten Körper bloß nicht gegenseitig anfassen!« »Ich glaube, Du redest gerne über Sex!« lachte sie »Ihr Kölner seid da ganz anders als wir Wiener. Viel direkter. Das gefällt mir bei Euch Kölnern recht - bist du ja doch, oder?« Sie nickte und ich fuhr fort. »Die Wiener reden viel und gerne, wenn der Tag lang ist. Oftmals zu viel - wobei sie am liebsten aber raunzen.« Waltraud hatte die Braue hochgezogen und es war mir schon klar, dass ich das erklären musste. »Raunzen - also nörgeln sagt ihr wohl am besten... Also über die Nackerten raunzen sie schon auch gerne, so allgemein, wobei sie natürlich die auch gerne sehen wollen, ohne das wiederum zugeben zu können. Also ich finde, wenn man sich schon gegenseitig so nackt sieht, gibt es da am Körper jedenfalls nichts mehr, was verborgen bleibt. Und die Frauen, die sich nackt zeigen, wollen ja auch, dass man alle Einzelheiten ihrer Körper sieht. Oder?« »Gilt denn das für euch Kerle nicht?« »Doch, natürlich auch!« »Na siehst du! Was den menschlichen Körper im allgemeinen angeht, da stimme ich dir schon zu.« Sie spritzte mit der Hand Wasser in mein Gesicht und grinste so provokant, dass man einem kleinen Mädchen fast den Po hätte versohlen müssen zärtlich natürlich gedacht und nur so als Phrase ausgesprochen, nicht wirklich ernst gemeint. «Was speziell den weiblichen ...
Körper angeht, hast du sicher auch recht. Ich kann ja auch nur aus Sicht einer Frau reden. Aber die Gedanken siehst du nicht! Besonders die Gedanken der holden Weiblichkeit kannst du nicht sehen. Oder erahnst du jetzt meine Gedanken?« »Ja, ich lese in Deinen Gedanken, dass Du jetzt gleich Deinen Rücken eingecremt haben möchtest und nicht weißt, wie Du mir das sagen sollst, weil Du denkst, dass ich sicher gleich mehr wollte. Womit Du natürlich recht hast!« »Du bist ein Schuft!« lachte sie scherzend und verlockend auf. »Vor dir muss man sich ja wirklich in Acht nehmen - was bist denn du für einer!« Ihr Lachen erregte mich in mehrfacher Hinsicht - nicht nur rein sexuell, es war auch wie ein langsames verbales Öffnen und sich noch näher kommen. Wir schritten aus dem Wasser hinaus ans Ufer. Ein paar Männer sahen uns entgegen. Sie lagen oder saßen auf ihren Decken und schauten zu uns. »Ich lese jetzt gerade in Deinen Gedanken, dass Du gleich von mir abgetrocknet werden möchtest!« Frechheit siegt, dachte ich mir und es war wirklich grotesk, wie einfach es mir fiel, mit ihr zu sprechen. Wobei das war schon viel eher ein durchgängiger Flirt, musste ich zugeben. Aber es fiel mir so leicht, das eine Kompliment einzuflechten, verbunden mit einer Andeutung und einem weiteren Annäherung, auf die sie einging. Und so, es war wie die berühmte Frage der Zeit, kamen wir einander viel näher, als ich mir in einer realen Welt hatte vorstellen können. Die ersten total verboten geilen Gedanken, die ...